EU-Arbeitgeberpräsidentin
Juncker muss härter gegen Reformverweigerer vorgehen
Die Präsidentin des europäischen Arbeitgeberverbands Businesseurope, Emma Marcegaglia, hat den designierten Präsidenten der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, aufgefordert, die Reformmüdigkeit in Europa zu bekämpfen. „Manche Regierungen glauben immer noch, Reformen vermeiden zu können“, sagte sie im Interview mit der „WirtschaftsWoche“. Sie forderte Juncker auf, härter gegen Reformverweigerer vorzugehen. „Es ist erschütternd, dass die EU-Mitgliedstaaten die länderspezifischen Empfehlungen der Kommission bisher nur zu 23 Prozent umgesetzt haben. Vielen Politikern ist die Dringlichkeit nicht bewusst, mit der wir nun die Probleme der Wettbewerbsfähigkeit angehen müssen“, warnte Marcegaglia.
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Die Unternehmerin und Eni-Aufsichtsratschefin forderte Juncker außerdem auf, die künftige EU-Kommission besser zu organisieren. „Bisher haben die Kommissare oft viel zu unkoordiniert nebeneinander gearbeitet“, sagte Marcegaglia. „Einer macht etwas, das gut für die Wettbewerbsfähigkeit ist, aber am selben Tag kommt schon ein gegenläufiger Vorschlag von einem anderen Kommissar. So kann das nicht funktionieren.“