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    Hochtief Bilanz  3276  0 Kommentare Hochtief Offshore-Manager warnen vor bewusst geschönten Halbjahreszahlen

    Im Hochtief-Halbjahresbericht stecken womöglich gravierende und bewusst vorgenommene Fehleinschätzungen. Drei Spitzenmanager der Offshore-Sparte des Essener Baukonzerns Hochtief werfen der Geschäftsführung des übergeordneten Bereichs Hochtief Infrastructure (HTI) vor, für den Halbjahresbericht Zahlen geschönt zu haben. Dies belegt ein Hochtief-internes Mail vom 30. Juni dieses Jahres, das der „WirtschaftsWoche“ als Recherchegrundlage dient (siehe: WiWo-Download).

    Die Geschäftsleiter des Offshore-Bereichs, Martin Rahtge, Stefan Woltering und Gerd Kroll, behaupten in dem Mail an HTI-Finanzchef Jörg Laue, es seien „auf Weisung der Geschäftsführung HTI nunmehr auch per 30.6. erhebliche Vorgriffe vorgenommen“ worden. Die Mail-Autoren distanzieren sich: „Die Geschäftsleitung des Geschäftsbereichs Offshore trägt die Entscheidung der Geschäftsführung nicht mit.“

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    Die Offshore-Manager beziffern das Ist-Ergebnis des Ostsee-Windparkprojekts Baltic II zum 30. Juni 2014 mit minus 0,5 Millionen Euro seit Baubeginn und das des Nordsee-Pendants Global Tech I mit minus 2,0 Millionen Euro. Übernommen in die Halbjahres-Gewinn-und-Verlustrechnung wurden aber, so die drei Offshore-Geschäftsführer, „weisungsgemäß“ positive Erträge von knapp 4,4 Millionen Euro für Baltic II und von rund 6,1 Millionen für Global Tech I. Die Abweichung liegt demnach bei fast 13 Millionen Euro, führt die „WirtschaftsWoche“ aus.

    Der Ende Juli veröffentlichte Halbjahresbericht suggeriert, dass der Verlust der europäischen Bausparte von 13,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 auf 6,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2014 sank. Hätte Hochtief die von Rathge, Woltering und Kroll für richtig gehaltenen Zahlen verwendet, wäre nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ der Verlust des Bereichs gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 jedoch gestiegen.

    Der Aktienrechtler Oliver Maaß von der Kanzlei Heisse Kursawe in München, der Hochtief seit der feindlichen Übernahme durch den spanischen ACS-Konzern 2011 beobachtet, hält eine Überprüfung des Vorgangs durch die Finanzaufsicht BaFin sowie durch deren vorgelagerte Instanz, die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung in Berlin, für unvermeidlich: „Sollten die im Halbjahresbericht genannten Zahlen nicht vertretbar sein, geht es hier um den Vorwurf der fehlerhaften Rechnungslegung, der Bilanzfälschung und des falschen Bilanzeids. Dies alles wäre strafbar und ein Fall für die Staatsanwaltschaft.“ Wie die „WirtschaftsWoche“ schreibt, haben mit Rahtge und Woltering inzwischen zwei der drei Offshore-Geschäftsleiter gekündigt.




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