DAX-Chartanalyse – platzt der 10.000-Traum?
Die Bilanz für die vergangene Woche sowie für den August fällt positiv aus. Dennoch signalisieren die Charts nach wie vor eine erhöhte Gefahr. Ein kurzfristig positiver Impuls trifft auf eine mittelfristig abwärts gerichtete Bewegung. Beginnen wir den ersten gemeinsamen Handelstag der Woche von DAX und S&P 500 mit guten Nachrichten. Am vergangenen Freitag notierte der Index rund ein Prozent im Minus, bis zum Handelsschluss wurde der Rückstand aufgeholt. Auf Wochensicht steht zudem ein Anstieg von 1,4 Prozent in den Büchern, auch die Bilanz für August fällt mit plus 0,67 Prozent positiv aus. Angesichts der zahlreichen Konflikte und zunehmenden Zinserhöhungs-Spekulationen in den USA können die Bullen eigentlich zufrieden sein. Ehe wir ab heute Abend in mehreren Webinaren die Charttechnik auch in Ton und Bild erläutern, wollen wir schon einen Vorgeschmack liefern:
Aus charttechnischer Sicht sieht die Lage beim DAX nicht ganz so überzeugend aus. In der vergangenen Woche stoppte die Aufwärtswelle exakt an der richtungsweisenden Schwelle um 9600. Über der Hürde hatte der DAX mehr als 61,8 Prozent der Verluste wieder aufgeholt – formal wäre dann die Korrektur beendet gewesen. Mittelfristig muss somit unverändert eine abwärts gerichtete Bewegung diagnostiziert werden, die Erholung seit dem 8. August scheint bisher nur eine Bärenmarktrally zu sein.
Positiv ist dieser negativen Sichtweise die im kurzfristigen Bereich unverändert intakte Aufwärtswelle entgegenzuhalten. Die Grenzen dieser Bewegung sind allerdings eher unscharf, der im Stundenchart eingezeichnete untere Aufwärtstrend verfügt nur über sehr wenige Berührungspunkte. Immerhin drehte der Markt zuletzt mehrfach an der ersten relevanten Haltemarke um 9430 (23,6 Prozent-Korrekturniveau der Aufwärtsbewegung). Solange der DAX nicht unter die 21-Tage-Linie / horizontale Unterstützung um 9270 / 9250 zurückfällt, bleiben die Käufer kurzfristig am Ball.
DAX: Stunden- und Tagesanalyse
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Unter dem Strich sollte die Korrektur der vergangenen beiden Tage noch nicht überbewertet werden. Der DAX hatte sich dabei so weit von seiner 21-Tage-Linie entfernt, dass er in eine überkaufte Lage geraten ist. Dieser Extremwert wurde nun ein wenig korrigiert, hier ist aber durchaus noch etwas Luft nach unten. Größere Bewegungen sind zumindest heute nicht zu erwarten, in den USA bleiben die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. Vorerst dürfte der Markt daher in der erlaubten Range 9250 bis 9600 bleiben.