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    Rohstoffe  5974  1 Kommentar Goldpreis gibt Experten Rätsel auf

    Der August war ein ruhiger Monat für Edelmetalle und das trotz diverser Krisenherde rund um die Welt. Der Goldpreis bewegte sich seitwärts und schloss bei einem Kurs von 1.287 US-Dollar pro Feinunze und einem Plus von 0,6 Prozent ab. Wenn auch mit leichtem Gewinn, bleibt das gelbe Metall weiterhin unter der wichtigen Marke von 1.300 USD pro Feinunze. Der kleine Bruder Silber verlor vier Prozent bei einem Kurs von 19,48 USD zum Monatsende.

    „Es zeigt sich erneut, dass Gold kein Krisenmetall ist. Trotz Gaza-Konflikt, den Kämpfen im Nordirak, Syrien und der autonomen Region Kurdistan, hat Gold kaum  reagiert“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Überhaupt stünden gerade einige populäre Theorien auf dem Prüfstand. „Die Formel ‚geopolitische Krise = steigender Goldpreis’ war noch nie eine nachhaltige. Vielleicht reagiert der Goldpreis kurzfristig auf politische Spannungen, für die Goldpreisbildung ist die Nachfrage aus prosperierenden Ländern wie Indien und China und der Dollarkurs viel entscheidender“, sagt Siegel.

    Die aktuelle Lage an den Ölmärkten ließe die Analysten gleichermaßen etwas ratlos zurück. „In der Regel reagiert auch das schwarze Gold auf geopolitische Krisen mit einem kräftigen Preisanstieg. Aber die Preise fallen momentan“, sagt Siegel. Wo man hier noch die beträchtlich steigende Öl- und Gasproduktion in den USA als Ausgleich für Produktionsausfälle in Krisenregionen sehen könne, sei die Suche nach Begründungen für die aktuelle Goldpreisentwicklung  schwieriger. „Die sinkende Goldnachfrage in Indien sowie Termin- und Verleihgeschäfte der großen Investmentbanken bieten eine bessere Erklärung als geopolitische Spannungen“, sagt Siegel. Die sinkenden chinesischen Goldimporte über Hongkong solle man in nächster Zeit beobachten, um zu schauen, ob die Importzahlen nach China grundsätzlich zurückgehen, oder nur andere Kanäle benutzt werden.

    Der Platinpreis hat auch im August weiter nachgegeben und schloss mit einem Minus von 2,5 Prozent bei einem Kurs von 1.424 USD pro Feinunze ab. „Platin wird zwar weiterhin teurer als Gold gehandelt, doch das besonders in der Automobilbranche benötigte Industriemetall hat mit der schwächelnden Wirtschaft in Europa und Japan zu kämpfen“, sagt Siegel. Im Gegensatz dazu geht die Palladium-Rallye unvermindert weiter. Mit einem Plus von 4 Prozent hat Palladium zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder die Marke von 900 USD pro Feinunze überschritten. „Bei Palladium ist aktuell die Ukraine-Krise der große Treiber. Sorgen darüber, dass der weltgrößte Palladiumproduzent Russland die Exporte als Reaktion auf die US- und EU-Sanktionen einschränken könnte, lassen den Preis weiter in die Höhe schnellen“, sagt Siegel.

    Die Aktien der Minengesellschaften befinden sich weiter in der Bodenbildung. „Es ist eine wellenartige Aufwärtsbewegung seit Jahresanfang zu sehen, die sich im August wieder in die Seite verlagert hat. Insgesamt muss jedoch bedacht werden, dass wir aus einem sehr schwachen Jahr 2013 kommen, die Minenaktien weiterhin stark unterbewertet sind und von Anlegern vernachlässigt werden“, sagt Siegel.

    Basismetalle kamen im August kaum von der Stelle. Nur Aluminium hat um 4,8 Prozent zulegt und erreichte damit ein 18-Monats-Hoch. „Aluminium wird immer stärker im Automobilbau eingesetzt, da es im Vergleich zu Stahl deutlich leichter ist“, sagt Siegel. Kupfer (-1,9 Prozent), Nickel (-1,6 Prozent) und Zink (-1,7 Prozent) haben den Monat mit leichten Verlusten abgeschlossen. Blei (+0,9 Prozent) und Rhodium (+3,1) haben hingegen zugelegt.




    Martin Siegel
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    Martin Siegel ist Gründer der Goldhandelsfirma Westgold und Geschäftsführer der Stabilitas Fonds GmbH. Der Rohstoffexperte ist Autor verschiedener Bücher zu den Themen Goldmarkt und Goldminenaktien.
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    Verfasst von Martin Siegel
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