Kreise
Commerzbank vor Einigung mit US-Behörden wegen Iran-Geschäften
NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank steht Kreisen zufolge kurz vor einer Einigung mit US-Behörden wegen ihrer Geschäfte mit sanktionierten Staaten wie dem Iran. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf einen Insider berichtet, zahlt die Bank dafür mindestens 650 Millionen US-Dollar (494 Mio Euro). Mit der Bekanntgabe werde in den nächsten Wochen gerechnet. Ein Bank-Sprecher und Behördenvertreter wollten sich dazu auf Anfrage von Bloomberg nicht äußern.
Im Juli hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, dass sich die Commerzbank bereits vor einiger Zeit von Mitarbeitern in Hamburg getrennt hatte, die Geschäfte von Kunden in Ländern wie Iran und Sudan verschleiert haben sollen. Zuletzt war in mehreren Medienberichten aus den USA die Rede davon, dass die Behörden eine Strafzahlung von mindestens 500 Millionen Dollar von der zweitgrößten deutschen Bank verlangen. Das Institut hat insgesamt 934 Millionen Euro für Rechtsstreitigkeiten laut Bilanz 2013 zurückgelegt. Davon ist nach Analysteneinschätzung aber nur ein Teil für die Sanktionsverstöße vorgesehen, so dass eine neue Ergebnisbelastung drohen könnte.
Die Commerzbank befindet sich seit einigen Jahren in Verhandlungen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen US-Handelssanktionen. Geschäfte mit sogenannten Schurkenstaaten waren zuletzt der größten französischen Bank BNP Paribas zum Verhängnis geworden. Die US-Behörden brummten den Franzosen Geldstrafen über insgesamt annähernd 9 Milliarden Dollar (6,6 Mrd Euro) auf. Die Bank konnte im Gegenzug ihre US-Lizenz behalten. Die Geschäfte waren nach französischem Recht legal./stk/jha/