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    Simbabwe/Zimbabwe  5256
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    Die Besonderheiten des simbabwischen Goldbergbaus

    Simbabwe verfügt über eine lange Bergbautradition. Vorkommen von mehr als 40 verschiedenen Metallen und Mineralien – angefangen von Gold über Nickel und Kupfer bis hin zu Platin und Diamanten – wurden hier bereits nachgewiesen und abgebaut.

    Allein Simbabwes Goldbergbau kann auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken, deren bisheriger Höhepunkt im Jahr 1999 erreicht wurde, als das Land 29,7 Tonnen des Edelmetalls förderte und damit im weltweiten Vergleich den 16. Rang einnahm.

    Nach der Jahrtausendwende ging im Zuge des allgemeinen wirtschaftlichen Niedergangs Simbabwes auch dessen Goldproduktion massiv zurück. Ende 2008 waren sämtliche Goldminen des Landes sogar vorübergehend gezwungen, ihren Betrieb einzustellen, nachdem die Zentralbank, der bis dahin alle Unternehmen ihre Goldförderung verkaufen mussten, ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Angesichts der Bedeutung der Bergbau- und insbesondere der Goldindustrie für die simbabwische Wirtschaft setzte die Regierung daraufhin auf eine stärkere Liberalisierung. So wurden u.a. die bis dahin geltenden strengen Beschränkungen von Geldtransfers ins Ausland gelockert. Bergbauunternehmen dürfen seither wieder bis zu 5 Mio. USD ohne Genehmigung der Zentralbank an ausländische Zulieferer, Gläubiger oder Investoren überweisen. 2009 nahmen in der Folge die meisten Minen – darunter auch Caledonia Minings ‚Blanket‘-Mine – ihren Betrieb wieder auf. Bis 2013 stieg daraufhin Simbabwes Goldproduktion erneut auf bis zu 13 Tonnen pro Jahr an.

    Seit Anfang dieses Jahres müssen alle simbabwischen Goldproduzenten gemäß einer neuen Richtlinie des zuständigen Finanzministeriums ihre gesamte Goldförderung an die Fidelity Printers and Refiners Limited, Simbabwes staatlich kontrollierte Banknotendruckerei, Münzprägeanstalt und Goldvermarktungsgesellschaft, verkaufen. Im Gegenzug erhalten sie innerhalb von maximal 7 Tagen 98,5 % des Goldwertes in US-Dollar erstattet, wobei für kleinere Betriebe mit einer monatlichen Goldproduktion von weniger als 5 kg andere Konditionen gelten. Bisher scheint dieses Verfahren ohne nennenswerte Schwierigkeiten oder Verzögerungen zu funktionieren.

    Einschneidende Bedeutung hatte für die meist ausländischen Bergbau-Investoren das im März 2008 vom simbabwischen Staatspräsidenten Robert Mugabe unterzeichnete ‚Gesetz zur Indigenisierung und wirtschaftlichen Ermächtigung‘ (‚Indigenisation and Economic Empowerment Act‘), wonach sich sämtliche privaten Unternehmen des Landes künftig mehrheitlich in den Händen von Angehörigen der einheimischen, d.h. für gewöhnlich schwarzen Bevölkerung befinden müssen. Die betroffenen ausländischen Gesellschaften waren in der Folgezeit gezwungen, die Mehrheit an ihren Betrieben an simbabwische Investoren zu verkaufen oder diese komplett aufzugeben.

    Wie in den meisten anderen Ländern unterliegen Bergbauunternehmen auch in Simbabwe diversen Steuern und Abgaben. Neben der allgemeinen Körperschaftsteuer von 25 % müssen sie u.a. einen Förderzins (Royalty) entrichten, der seit 2012 bei 7 % liegt und mittlerweile nicht mehr bei der Gewinnermittlung steuerlich geltend gemacht werden kann. Explorations-, Entwicklungs- und Kapitalkosten können hingegen entweder im Jahr ihres Anfallens mit entsprechenden Gewinnen verrechnet oder bis zum ersten Produktionsjahr einer Mine vorgetragen werden. Zudem gewährt der simbabwische Staat den Unternehmen während der Explorations- und Entwicklungsphase eine Zoll- und Steuerbefreiung auf eingeführtes Kapital. Dividendenzahlungen an Ausländer oder Dienstleistungen ausländischer Zulieferer unterliegen in Abhängigkeit des jeweiligen Aufenthaltslandes des Zahlungsempfängers einem Quellensteuerabzug von 5 bis 15 %.

    Viele Grüße

    Ihr Jörg Schulte


     


     


     

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    Jörg Schulte
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    Jörg Schulte beschäftigt sich seit 1999 nebenberuflich mit Börse und Trading. Seit 2005 richtet er sein Augenmerk auf Explorations- und Bergbauunternehmen und analysiert täglich die Märkte. Seit Januar 2006 ist Jörg Schulte als Community-Mitglied auf wallstreet:online aktiv.
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    Verfasst von Jörg Schulte
    Simbabwe/Zimbabwe Die Besonderheiten des simbabwischen Goldbergbaus Simbabwe verfügt über eine lange Bergbautradition. Vorkommen von mehr als 40 verschiedenen Metallen und Mineralien – angefangen von Gold über Nickel und Kupfer bis hin zu Platin und Diamanten – wurden hier bereits nachgewiesen und abgebaut....