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    Euro fondsxpress  1456  0 Kommentare Das böse Wort mit „D“

    Inflation ist derzeit kein Thema. Gab es noch mahnende Stimmen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem Anwerfen der Gelddruckmaschinen auch Inflation produzieren würde, gibt es nun Sorgen darüber, dass die Inflation zu gering ausfällt. Das böse Wort der Deflation macht wieder die Runde. Denn in der Eurozone betrug die Teuerungsrate im August gerade einmal 0,3 Prozent.
     
    Das ist der niedrigste Stand seit August 2009. Im September dürfte die Zahl noch einmal niedriger ausfallen. Die Sanktionen, die aufgrund der Ukraine-Krise gegen Russland verhängt wurden, dürften dann richtig durchschlagen. In Sorge ist deswegen die EZB. Mario Draghi verkündet gebetsmühlenartig, wie gefährlich sinkende Preise sind. Er will alles dafür tun, dass die von der EZB angestrebte Teuerungsrate von zwei Prozent erreicht wird. Doch dieses Unterfangen wird wohl schwer werden. Denn warum sinken in der Eurozone schon seit Langem die Inflationsraten? Das hat einen triftigen Grund. Nach den jahrelangen Lohnexzessen in Südeuropa sinken dort nun die Löhne. Dies ist unumgänglich, damit die Firmen wettbewerbsfähiger werden. Und wer sagt überhaupt, das stabile Preise schlecht sind?
     
    Die BIZ, also die Zentralbank der Zentralbanken, meint, dass es in der Geschichte sehr viele Beispiele „guter Deflation“ gab. In diesen Zeiten wuchs die Wirtschaft trendmäßig oder stagnierte nur kurz. Auch das Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat jüngst in einer Studie festgestellt, dass sinkende oder stagnierende Preise weder zu einer Kaufzurückhaltung noch zum Aufschub von Investitionen führten. Den einzigen, denen stagnierende Preise ein Dorn im Auge sind, sind Politiker. Sie würden gern ihre Schulden weginflationieren.
     
    Ein ruhiges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur




    Jörn Kränicke
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    Verfasst von Jörn Kränicke
    Euro fondsxpress Das böse Wort mit „D“ Inflation ist derzeit kein Thema. Gab es noch mahnende Stimmen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) mit dem Anwerfen der Gelddruckmaschinen auch Inflation produzieren würde, gibt es nun Sorgen darüber, dass die Inflation zu gering ausfällt. Das böse Wort der Deflation macht wieder die Runde. Denn in der Eurozone betrug die Teuerungsrate im August gerade einmal 0,3 Prozent.

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