US-Regierung erfreut über Urteil gegen BP wegen Ölkatastrophe
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Regierung hat sich "erfreut" über das Urteil eines US-Richters gegen den britischen Ölkonzern BP wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko 2010 geäußert. "Die Entscheidung des Gerichts wird sicherstellen, dass das Unternehmen voll für seine Fahrlässigkeit zur Rechenschaft gezogen wird", sagte US-Justizminister Eric Holder am Donnerstag. Das Urteil werde auch als Abschreckung für alle dienen, die versucht seien, "bei der Verfolgung von Profit Sicherheit und die Umwelt zu opfern".
US-Bezirksrichter Carl Barbier in New Orleans hatte BP am Donnerstag im Zusammenhang mit der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" grobe Fahrlässigkeit und Rücksichtslosigkeit bescheinigt. Damit muss der Konzern als damaliger Betreiber der Ölplattform weitere Milliardenzahlungen wegen der Katastrophe befürchten. Über die Höhe wird der Richter aber erst 2015 entscheiden. Die US-Regierung und fünf Bundesstaaten hatten BP verklagt.
BP widersprach der Darstellung des Richters und will gegen das Urteil vorgehen. Die im Verfahren vorgelegten Beweise reichen nach Darstellung des Unternehmens nicht aus, um ihm grobe Fahrlässigkeit nachzuweisen. Bislang belaufen sich die Folgekosten der Katastrophe auf 43 Milliarden Dollar. Allein für die Reinigung des Küstenstreifens hat BP nach eigenen Angaben mehr als 14 Milliarden US-Dollar bezahlt, zudem hat der Konzern sich mit Tausenden privaten Klägern geeinigt. Wie teuer die Katastrophe insgesamt wird, lässt sich BP zufolge noch nicht zuverlässig abschätzen./ch/ted/DP/stb