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    Devisen  531  0 Kommentare „Yes“ oder „No“?

    17. September 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Trotz anhaltender Schwäche des Euro: Das große Thema im Devisenhandel ist das am morgigen Donnerstag stattfindende Schottland-Referendum. Das Pfund hat, vor allem zum US-Dollar, bereits ordentlich Federn lassen müssen. Zwischenzeitlich kostet ein US-Dollar über 0,62 Pfund, am heutigen Mittwochmittag sind es 0,6135 Pfund, im Juli waren es nur 0,58 Pfund. Auch gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung hat das Pfund abgewertet, wenn auch nicht so deutlich, derzeit liegt der Kurs bei 0,7952 Pfund für einen Euro.

    Dass sich die britische Währung zuletzt etwas erholt hat, überrascht Lutz Karpowitz von der Commerzbank nicht: „Eine Abspaltung Schottlands wäre aus fundamentaler Sicht kein Grund für ein deutlich schwächeres Pfund.“ Solange Schottland beim Pfund bleibe, wäre eine Unabhängigkeit irrelevant. „Und es würde sicherlich einige Zeit dauern, bis Schottland eine eigene Währung einführen würde.“ Karpowitz sieht daher keinen Grund, das Pfund jetzt schon abzustrafen.

    Marktberuhigung wahrscheinlich

    „Sollten sich die Schotten für die Unabhängigkeit entscheiden, ist mit einer weiteren Abwertung des Pfundes gegenüber dem Euro und einer nachhaltigen Überwindung der 0,80 Marke zu rechnen“, kommentiert unterdessen Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank. Anderenfalls träte erneut das konjunkturelle und geldpolitische Auseinanderlaufen der beiden Währungsräume in den Vordergrund – mit einem klaren Vorteil für die Briten.

    Nach Einschätzung von Christian Apelt von der Helaba würde ein Ja-Votum zwar für Verunsicherung sorgen, das Pfund würde leiden. Das müsse aber nicht von Dauer sein. Würden für die mit der Unabhängigkeit aufkommenden Probleme schnell Lösungen gefunden, würden sich die Märkte wohl rasch beruhigen. Allerdings sei mit einer Verschiebung der politischen Gewichte in Großbritannien durch den Wegfall der überwiegend der Labour-Partei angehörenden schottischen Abgeordneten zu rechnen. „Die Wahrscheinlichkeit eines EU-Austritts würde – ein Referendum könnte 2017 erfolgen – wachsen, was das britische Pfund dann doch stärker belasten könnte.“

    Euro klar im Hintertreffen

    Der Euro hat sich nach seinem steilen Fall im Juli und August im September gegenüber dem US-Dollar stabilisiert, allerdings unterhalb der Marke von 1,30 US-Dollar zum Euro, aktuell sind es 1,2965 US-Dollar. Im Mai mussten noch fast 1,40 US-Dollar für einen Euro hingelegt werden. „Die europäische Gemeinschaftswährung hat unter einem Mix aus schwachen europäischen Konjunkturdaten, soliden US-Daten und der Geldpolitik der EZB gelitten“, fasst die DekaBank zusammen. Sie hat ihre Prognosen für das Währungspaar angepasst und rechnet auf Sicht von sechs Monaten jetzt nur noch mit 1,25 US-Dollar und auf Sicht von zwölf mit 1,20 US-Dollar zum Euro. Auch gegenüber anderen Währungen zeigt sich der Euro angeschlagen, etwa gegenüber dem australischen und kanadischen Dollar oder der norwegische Krone.

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