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    EUR/USD  2353  0 Kommentare EUR/USD-Sentimentanalyse

    Nachdem die US-Notenbank den Passus „beträchtlichen Zeitraum“ beibehält, könnte das fundamentale Bild im EUR/USD erst einmal beim Alten bleiben. Die EZB gibt geldpolitisch Gas, um die Wirtschaft der Eurozone von den deflatorischen Tendenzen zu befreien. Und die Fed bleibt ihrer Strategie treu, die Finanzmärkte langsam an eine Zinswende zu gewöhnen. Man könnte auch in die Strategie der Fed hineininterpretieren, dass sie den jüngsten Aufschwung der US-Konjunktur nicht zu früh durch restriktive Aussagen bzw. Maßnahmen belasten will. Bleibt die Frage, wie sich die Devisenmarktakteure in der momentanen Situation bewegen? Um sich einen Überblick über das Verhalten der FX-Trader zu verschaffen, könnte ein Blick auf verschiedene Sentimentindikatoren helfen.

    Die privaten FX-Trader

    Der Chart für das Verhalten der privaten Devisenmarktakteure zeigt, dass sich diese Gruppe seit geraumer Zeit mit ihren Positionen gegen den übergeordneten Abwärtstrend im EUR/USD stemmt und auf größere Korrekturen setzen könnte. Auffällig ist, dass sich die hohe Long-Positionierung in den letzten Tagen deutlich verringert hat. Das Long/Short-Verhältnis lag bis Anfang September noch bei deutlichen 5 (ca. 50.000 Konten Long vs. Ca. 10.000 Konten Short), ist aber in den letzten Tagen auf ca. 2 gesunken. Verwendet man diesen Sentimentindikator als Kontra-Indikator, dann könnte der als erstes Anzeichen dafür herangezogen werden, dass eine Korrektur in dem intakten Abwärtstrend ansteht.

    Die großen FX-Player

    Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie sich die großen FX-Spekulanten verhalten, könnte ein Blick auf den COT-Report helfen. Auch wenn dieser Report nur wöchentlich veröffentlicht wird, zeigt er jedoch deutlich, dass sich diese Gruppe seit langem Netto auf der Short-Seite bewegt. Der COT-Report wird oftmals bei Sentimentanalysen herangezogen, um mögliche Wendepunkte zu erkennen. Die extreme Positionierung könnte hier auf eine anstehende Korrektur hinweisen, sollte diese Marktteilnehmergruppe anfangen, aufgelaufene Gewinne im EUR/USD zu realisieren.

    Die FX-Analysten

    Die FX-Analysten der Banken und Vermögensverwalter untermauern ihre Sicht der Dinge, neben der charttechnischen Analyse, auch mit fundamentalen Begründungen. Deshalb könnte dieser Sentimentindikator als die fundamentale Komponente eines Sentimentüberblicks für den EUR/USD dienen. Diese Gruppe sieht, insgesamt betrachtet, den Kurs des EUR/USD auf Sicht einer Woche bullish. Auf Sicht von einem Monat, und weitergehend einem Quartal, sehen die Analysten eine Seitwärtsbewegung. Auch dieser Indikator könnte kurzfristig für eine überverkaufte Situation sprechen.

    Fazit

    Die Sentimentanalyse zeigt, dass sich der Abwärtstrend im EUR/USD in einem fortgeschrittenen Stadium befinden könnte. Ein weiterer schneller Abverkauf des Euros gegenüber dem US-Dollar könnte, dem Sentimentüberblick entsprechend, schwieriger werden. Dem entgegen stehen die divergierende Geldpolitik der beiden Volkswirtschaften und der aus charttechnischer Sicht intakte Abwärtstrend.

     

     



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    Oliver Bossmann
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    Oliver Bossmann ist bei ETX Capital als Marktanalyst tätig. Er arbeitet seit über zehn Jahren in der Finanzbranche und hat sich auf den Bereich CFD- und FX-Trading spezialisiert. Zuletzt war er bei dem amerikanischen Forex-Broker FXCM als Marktanalyst angestellt und leitete den Unternehmensbereich FXCM Research in Deutschland. Bis 2009 verwaltete er als Head of Trading beim Broker FX Flat private und institutionelle Kundengelder in Form eines Managed Accounts.
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    Verfasst von 2Oliver Bossmann
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