An Alibaba, China und Nokia führt kein Weg mehr vorbei

Am Freitag war es endlich soweit. Der vielbeobachtete und diskutierte Börsengang von Alibaba hat alle Rekorde gebrochen und ist mit rund 25 Milliarden USD der weltgrößte IPO geworden. Die Aktie notiert nach dem fast 40-prozentigen Kurssprung am Freitag heute fast unverändert, die Banken haben den sogenannten “Green Shoe” ausgeübt und noch weitere Aktien am Markt platziert. An Nokia kommt dieser Tage auch kein Anleger vorbei, wurde die Aktie nach einem Jahr Abstinenz wieder in den erlauchten Kreis der 50 größten europäischen Aktien (EuroStoxx 50) aufgenommen. Auch wenn die jüngsten Daten leicht enttäuschten, ist China wieder das große Langfrist-Thema bei Analysten. Wir haben auf der Investmentkonferenz in London vergangene Woche die jüngsten Anlagetrends vor Ort recherchiert.

Ein großes Thema in London waren die Aussichten für die Emerging Markets, speziell China. Dazu gehörte auch der Börsengang von Alibaba, die verschiedenen Investmentmöglichkeiten in den Titel haben wir hier bereits vorgestellt. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Aktien des chinesischen Online-Händlers werden nun noch mehr Aktien an den Mann/die Frau gebracht und rund 25 Milliarden USD erlöst. Zum Vergleich: Facebook kam vor rund zwei Jahren auf etwa 16 Milliarden USD.

Nokia wieder Top

Große Veränderungen hat es im vergangenen Jahr auch bei Nokia gegeben. Die defizitäre Hardwaresparte ging an Microsoft und die Aktie flog aus dem EuroStoxx 50. Jetzt, etwa ein Jahr und mit einem Kursplus von mehr als 100 Prozent, werden die Finnen wieder aufgenommen. Häufig stabilisieren sich Aktien nach einer Indexaufnahme, weil viele Anleger im Vorfeld die Aktie erworben haben. Bei Nokia standen die Chancen für eine Aufnahme auch noch sehr gut. Wer daher etwas vom Gaspedal nehmen will und dennoch ordentliche Seitwärtsrenditen einfahren möchte, kann mit Discountzertifikaten agieren. Die WKN CR36VR bietet eine Renditechance von 14 Prozent p.a und hat einen Discount von 6,5 Prozent (Cap: 6,80 Euro, Laufzeit bis März 2015).

Nokia, 3 Jahre

Dagegen waren chinesische Aktien für Investoren in den vergangenen Jahren ein Albtraum. Während sich zahlreiche Aktienindizes rund um den Globus nach der Finanzkrise deutlich erholt haben und neue Bestmarken geknackt haben, stellten Indizes für inländische China-Aktien Negativrekorde auf. Der Shanghai Composite Index zum Beispiel fiel von rund 3400 Punkten Anfang 2010 auf aktuell 2330 Punkte. Anleger haben in China also nicht viel verpasst. Das könnte sich nun ändern. Seit Mai ist die Börse in Shanghai um mehr als 10 Prozent gestiegen, auch weil sich das Land für Investoren weiter öffnen will und wirtschaftlich wieder Fuß gefasst hat. Mit Spannung wird daher morgen der vorläufige HSBC Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Er wird bei 50 Punkten erwartet, was immer noch eine wirtschaftliche Expansion bedeutet. Für China sind solche Daten wichtig: Wenn es ausländische Investorengelder anziehen möchte, braucht es gute Wirtschaftszahlen. Dass ausländische Finanzspritzen den kommunistischen Funktionären nicht gleichgültig sind, zeigt die schrittweise Öffnung des Landes.