checkAd

    ROUNDUP 2  398  0 Kommentare Mega-Zukauf in USA soll Merck KGaA Sprung nach vorne verschaffen

    (neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz, Analysten und mehr Details)

    DARMSTADT (dpa-AFX) - Mega-Übernahme im Zuliefersektor der Pharmaindustrie: Die deutsche Merck KGaA will den US-Spezialisten Sigma-Aldrich kaufen. Der Preis liege bei 17 Milliarden US-Dollar (13,1 Mrd Euro) oder 140 Dollar je Aktie in bar, teilte der Dax -Konzern am Montag in Darmstadt mit. Dies entspreche einem Aufschlag von 37 Prozent zum letzten Schlusskurs. Mit dem größten Zukauf in der Firmengeschichte entstehe einer der führenden Anbieter in der weltweit 130 Milliarden Dollar schweren sogenannten Life-Science-Industrie. Damit sind Geschäfte rund um Gesundheit, Pflanzenschutz und Saatgut sowie Biotechnologie gemeint. Merck-Aktien reagierten mit einem Kurssprung und einem neuen Rekordhoch auf den Deal.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.140,00€
    Basispreis
    13,95
    Ask
    × 12,70
    Hebel
    Long
    16.328,79€
    Basispreis
    14,03
    Ask
    × 12,69
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    "Diese Transaktion markiert einen Meilenstein in unserem Transformationsprogramm", sagte Merck-Chef Karl Ludwig Kley. Der Konzern will seine drei Geschäfte in den nächsten Jahren zu starken Wachstumsplattformen ausbauen. Für das Life-Science-Geschäft sei der Kauf gar "ein Quantensprung", erklärte Kley. Die beiden Unternehmen passten "perfekt" zueinander. Der Kauf verbessere die weltweite Präsenz vor allem in Nordamerika und in den wachstumsstarken asiatischen Märkten. Den Kunden könne ein breiteres Angebot geboten werden.

    SIGMA-ALDRICH-LEITUNG STIMMT DEAL ZU

    Sigma-Aldrich stellt mit mehr als 9000 Mitarbeitern Chemikalien, Biochemikalien sowie andere Produkte für Forschung, Entwicklung, Analytik sowie für die Industrie her. Der Umsatz lag 2013 bei 2,7 Milliarden Dollar.

    Die Unternehmensleitung von Sigma-Aldrich stimmte dem Deal bereits zu: "Wir freuen uns sehr, unsere Kräfte mit Merck zu bündeln", sagte Sigma-Aldrich-Chef Rakesh Sachdev. Die Transaktion sei für die Aktionäre "sehr attraktiv" und komme den Mitarbeitern zugute, die von einer größeren, globalen Organisation profitierten.

    ABSCHLUSS ZUR JAHRESMITTE 2015 ERWARTET

    Darauf setzt auch Merck: Der Zukauf werde sich sofort positiv auf das Ergebnis je Aktie vor Sondereinflüssen und auf die operative Marge (Ebitda) auswirken, hieß es. Merck rechnet mit jährlichen Synergien von rund 260 Millionen Euro. Diese sollen innerhalb von drei Jahren nach Vollzug der Transaktion voll realisiert werden. Die Kosten der Integration bezifferte der Konzern auf rund 400 Millionen Euro 2015 bis 2018.

    Den Zukauf stemmen die Darmstädter mit bisher weltweit rund 39 000 Mitarbeitern zunächst mit einer Brückenfinanzierung. Die endgültige Finanzierungsstruktur werde aus einer Kombination von bestehenden Barmitteln, Bankkrediten und Anleihen bestehen, hieß es. Der größte Teil entfällt mit rund 7 Milliarden Euro auf Anleihen. Mit einem Abschluss der Übernahme rechnet Merck Mitte 2015. Die zuständigen Behörden und die Aktionäre müssen aber noch zustimmen.

    LUST AUF ÜBERNAHMEN

    Am Finanzmarkt kam der Mega-Deal sehr gut an. Die Aktie schnellte in der Spitze auf mehr als 75 Euro in die Höhe. Zuletzt kostete eine Aktie 73,84 Euro und damit noch gut sechs Prozent mehr als am Freitag. Börsianer äußerten sich optimistisch. Sigma-Aldrich wachse sehr schnell, sagte Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Mit der Übernahme würde Merck in eine andere Größenordnung vorstoßen. Analyst Timo Kürschner von der Landesbank Baden-Württemberg sagte: "Der Markt sieht die Transaktion sehr positiv". Sigma-Aldrich verfüge über einen guten Ruf. Mit dem Kauf würde Merck zu einem großen Mitspieler in der Branche aufsteigen.

    Ein ähnlich großer Deal war Merck 2007 gelungen. Das Unternehmen hatte für fast elf Milliarden Euro den Schweizer Biotech-Konzern Serono übernommen und hatte sich damit zum größten europäischen Biotech-Unternehmen aufgeschwungen. Auch danach hatte Merck Lust auf große Übernahmen: 2010 war der US-Laborspezialist Millipore für 7,2 Milliarden Dollar geholt worden, zu dem jetzt Sigma-Aldrich hinzukommen soll.

    SCHLANKHEITSKUR

    Merck hat einen harten Umbau hinter sich und sieht sich als kerngesundes Unternehmen. Bei der Hauptversammlung im Mai hatte Merck-Chef Kley angekündigt, wieder auf Einkaufstour gehen zu wollen. Nach dem Mega-Deal sieht Kley nun noch Spielraum für ergänzende Zukäufe./jha/stb/fbr




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP 2 Mega-Zukauf in USA soll Merck KGaA Sprung nach vorne verschaffen Mega-Übernahme im Zuliefersektor der Pharmaindustrie: Die deutsche Merck KGaA will den US-Spezialisten Sigma-Aldrich kaufen. Der Preis liege bei 17 Milliarden US-Dollar (13,1 Mrd Euro) oder 140 Dollar je Aktie in bar, teilte der Dax -Konzern am …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer