Anklage gegen Fitschen sieht schweren Fall von versuchtem Betrug
MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Münchner Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage gegen den Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, und weitere ehemalige Top-Manager der Bank von versuchtem Betrug in einem besonders schweren Fall aus. Das Gesetz sehe hierfür eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor, teilte die Behörde am Dienstag in München mit. Die Staatsanwaltschaft hatte bislang nur den Abschluss der Ermittlungen bestätigt, sich aber nicht zu den Namen der Betroffenen und den konkreten Vorwürfen geäußert. Die Ankläger hatten seit 2011 gegen Fitschen und die anderen vier Banker ermittelt, weil sie davon ausgehen, dass die Manager im Prozess um Schadenersatz für die Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch nicht die Wahrheit gesagt haben.
Die Anklagebehörde geht nach Abschluss der Ermittlungen davon aus, dass Fitschen sowie seine Vorgänger Rolf Breuer und Josef Ackermann und die anderen Manager zusammenwirkten, "um das Oberlandesgericht durch falsche Angaben zu täuschen".
Der ehemalige Aufsichtsratschef Clemens Börsig sowie ein weiterer Ex-Vorstand sollen sich zudem wegen uneidlicher Falschaussage verantworten.
Zudem sei auch die Nebenbeteiligung der Deutschen Bank als Aktiengesellschaft anzuordnen. "Denn begeht ein Vorstand einer Aktiengesellschaft eine vorsätzliche Straftat und werden hierdurch Pflichten der Gesellschaft verletzt, so kann gegen die Aktiengesellschaft selbst eine Geldbuße bis zu einer Million Euro verhängt werden."/dwi/DP/stb