checkAd

    Fracking in Deutschland  2143  0 Kommentare Aufweichung des Fracking-Gesetzes? - "Ein Skandal"

    Der Ausschuss für Wirtschaft und Energie der Bundesregierung hat am gestrigen Mittwoch erneut über Details des geplanten Fracking-Gesetzes beraten und dabei offenbar einige der vorgesehenen Vorschriften wieder aufgeweicht. Das berichtet die „Frankfurter Rundschau“ unter Berufung auf ein gemeinsames Papier des Bundeswirtschaftsminsteriums und des Umweltministeriums. Aus diesem gingen erweiterte Auflagen hervor, unter denen die umstrittene Technologie zur Gewinnung von Gas und Öl aus Gesteinsschichten in Deutschland erlaubt werden könnte.

    Ein Eckpunkte-Papier zum Thema Fracking hatten Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Umweltministerin Barbara Hendriks (SPD) im Juli vorgelegt. Doch weiche das jetzt bekanntgewordene Papier in wesentlichen Punkten vom Vorentwurf ab:

    -   Fracking wird in sogenannten Natura 2000 Gebieten nicht mehr vollständig ausgeschlossen. In jenen von der Europäischen Union ausgewiesenen Schutzgebieten soll die Fördertechnologie allenfalls in Schiefer- und Kohleflözgestein verboten seien.

    -   Auch der Einsatz „allenfalls leicht wassergefährdender Frackflüssigkeiten“ werde erlaubt.

     

    Geplante Regeln für Fracking aufgeweicht

    Das bedeutet, dass Fracking sowie die Verpressung von giftigem Lagerstättenwasser auch in der Nähe von öffentlichen Wasserentnahmestellen und von Produktionsstandorten von Lebensmitteln unter Auflagen erlaubt sein soll, kritisiert die Organisation Power Shift in der „Frankfurter Rundschau“.

    Ann-Kathrin Schneider, beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für internationale Klimapolitik zuständig, kritisiert den neuen Entwurf scharf: „Es ist ein Rückschritt gegenüber dem ersten Eckpunkte-Papier. Dass Fracking in Natura 2000-Gebieten nicht mehr komplett ausgeschlossen ist, ist ein Skandal.“

    Auch bleibe die Frage, wie mit dem Lagerstättenwasser umgegangen werden soll, weiterhin ungeklärt, so Schneider gegenüber der „Frankfurter Rundschau“. Beim Fracking gelangt sogenanntes Formationswasser aus den Gesteinsschichten an die Oberfläche, das, je nach geologischer Zusammensetzung, mit krebserregenden Kohlenwasserstoffen oder radioaktiven Substanzen vermischt sein kann. Bislang kann dieses Lagerstättenwasser nur in den Untergrund verpresst werden, wo es eine Gefahr für Untergrund und Grundwasser darstellen kann.





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Fracking in Deutschland Aufweichung des Fracking-Gesetzes? - "Ein Skandal" Beim neuen Entwurf des geplanten Fracking-Gesetzes wurden offenbar einige Vorschriften aufgeweicht. Fracking und die Verpressung von giftigem Lagerstättenwasser könnte dann auch in ausgewiesenen EU-Schutzgebieten erfolgen.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer