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    Emerging Markets  2094  0 Kommentare Bonität unter Druck - Venezuela kann Staatsbankrott noch vermeiden

    Nach dem erneuten Zahlungsausfall Argentiniens richtet sich der Fokus der Investoren auf ein weiteres südamerikanisches Land mit schwacher Bonität. In den vergangenen Wochen sind Venezuela-Anleihen stark unter Druck gekommen. Doch wie ernst ist die fundamentale Lage tatsächlich?

     

    Eine Einschätzung der Lage durch die Makro-Research-Analysten der DekaBank:

    In den vergangenen Jahren hat sich die wirtschaftliche Lage Venezuelas deutlich verschlechtert. Die Regierung versucht seit Jahren, dem verschlechterten Wachstumsausblick mit höheren Staatsausgaben entgegenzuwirken, was zu einer Ausweitung der Budgetdefizite geführt hat. Der Spielraum für eine Ausweitung der Staatsausgaben wird immer geringer. Präsident Maduro muss Reformen vorantreiben. Viele dieser Maßnahmen sind unpopulär, auch wenn sie langfristig notwendig erscheinen. Aufgrund der bereits geringen Popularitätswerte sieht sich die Regierung politisch nicht in der Lage, diese Reformen durchzuführen.


    Der Präsident reagierte Anfang September auf die fallenden Popularitätswerte der Regierung mit einer Kabinettsumbildung. Die Auswahl seiner neuen Kabinettsmitglieder lässt keinen klaren Schluss zu, in welche Richtung es gehen wird, denn diese haben sich bislang kaum zum Reformprozess geäußert. Sollte sich der Reformprozess weiter verzögern, müssten die notwendigen Anpassungen - beispielsweise im Staatshaushalt oder beim Wechselkurs - später umso schmerzhafter ausfallen und wären daher noch schwerer durchzusetzen.

    Aufgrund der verfehlten Wirtschaftspolitik hat sich die Lage Venezuelas in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert, und die Bonität kam unter Druck. Dennoch hat es das Land noch immer selbst in der Hand, die Probleme zu lösen. Aber die Zeit spielt gegen das Land. Das Risiko kurzfristiger Liquiditätsengpässe ist gestiegen. Das Land dürfte trotzdem ein Default mit allen Kräften vermeiden wollen, denn anders als Argentinien hat Venezuela hätte im Falle eines Zahlungsstopps deutlich mehr zu verlieren.





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