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    MIFA - Insolvenz  3379  0 Kommentare Fahrradhersteller MIFA beantragt Insolvenz - Aktie und Anleihe im Keller

    Der Vorstand der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG hat heute beim zuständigen Amtsgericht Halle (Saale) einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gemäß Paragraf 270a Insolvenzordnung (InsO) gestellt. Ziel sei es, den Restrukturierungsprozess der MIFA in Eigenregie fortsetzen zu können. Das operative Geschäft der MIFA bleibe davon unberührt und laufe wie geplant weiter, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

    Die Märkte reagierten prompt auf die Meldungen des heutigen Tages. Für die MIFA-Aktie geht es um 32,73 Prozent auf 0,74 Euro zurück. Die MIFA-Anleihe rauscht um 58,71 Prozent auf 10,90 Euro nach unten.

    Kein Geld von Hoffnungsträger Hero Cycles geflossen

    Wie der krisengeschüttelte Fahrradbauer mitteilte, konnte ein wesentlicher Bestandteil der Grundlagenvereinbarung zur finanziellen Sanierung der MIFA nicht umgesetzt werden. Dabei gehe es um die am 22. August dieses Jahres getroffene Vereinbarung mit der OPM Global B.V., einer Tochtergesellschaft des indischen Fahrradherstellers Hero Cycles Ltd., und der One Square Advisory Services GmbH, dem Gemeinsamen Vertreter aller Anleihegläubiger der MIFA-Anleihe 2013/18.

    Stimmt das Amtsgericht Halle dem Antrag auf Eigenverwaltung zu, wird dem Vorstand der MIFA ein vorläufiger Sachwalter zur Seite gestellt. Die unternehmerische Verantwortung bliebe in den Händen des Vorstands, in dem neben dem heutigen Alleinvorstand Dr. Stefan Weniger ab dem 1. Oktober wie angekündigt Thomas Mayer das operative Geschäft verantworten werde. 

    Der MIFA-Vorstand  führt den Geschäftsbetrieb der MIFA in vollem Umfang fort und wird umgehend einen Verkaufsprozess in die Wege leiten, heißt es weiter. Auch werde der Vorstand in den kommenden Wochen gemeinsam mit den Gläubigern und dem Betriebsrat einen Sanierungsplan zur Restrukturierung abstimmen. Die Löhne und Gehälter der aktuell rund 600 MIFA-Mitarbeiter sind für drei Monate über die Bundesagentur für Arbeit gesichert.

    Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ex-Mifa-Vorstand Peter Wicht

    Ende August dann diese Meldung: Die Staatsanwaltschaft Halle (Saale) hat ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Alleinvorstand der Mifa, Peter Wicht, und weitere Personen eingeleitet. „Wir ermitteln wegen möglicher Verstöße gegen das Aktiengesetz und weitere Straftaten“ sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber dem „Handelsblatt“. Es werde ebenso geprüft, ob ein Betrug zum Schaden der Anleger vorliegt. (wallstreet:online berichtete)

    Grund der Untersuchung ist der überraschende Millionenverlust, den der mittelständische Fahrradbauer im März dieses Jahres verkünden musste. Bei einem Umsatz von 108 Millionen Euro soll aufgrund einer fehlerhaften Buchführung allein im Jahr 2013 ein Verlust in Höhe von 15 Millionen Euro aufgelaufen sein.

    MIFA-Bilanz in Schieflage

    Nach aktueller Einschätzung war das Eigenkapital des Unternehmens bereits Ende Juni negativ, teilte die MIFA heute in einer Pflichtmitteilung mit. Das bedeutet, die Bilanz ist in einer Schieflage und der Fahrradhersteller in einer existenziellen Krise. Zu den Großaktionären des absatzstärksten deutschen Fahrradproduzenten gehört AWD-Gründer Carsten Maschmeyer.

    Im vergangenen Jahr hatte die MIFA mehr als 13 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Eine fehlerhafte Bilanzierung wurde bekannt. Dann die rettende Meldung, der indische Fahrradhersteller Hero Cycles steigt bei MIFA ein - unter Bedingungen (siehe wallstreet:online). Wird diese Kapitel nun doch bereits zugeschlagen?

    „Das ist ein guter Tag für die MIFA AG!“ schreibt der wallstreet:online Nutzer Honeymoon. Denn es sei klar, „dass es nicht ohne bereinigendes Inso-Verfahren geht.“ (Lesen Sie mehr in der wallstreet:online Diskussion: MIFA (A0B95Y)- Der Einstieg wird sich lohnen)





    wallstreetONLINE Redaktion
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    MIFA - Insolvenz Fahrradhersteller MIFA beantragt Insolvenz - Aktie und Anleihe im Keller Der Vorstand der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG hat heute beim zuständigen Amtsgericht Halle (Saale) einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Zuvor spitzte sich die Lage dramatisch zu.