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    Börsengang Rocket Internet  5345  0 Kommentare Rakete zündet nicht - Erstkurs entspricht Ausgabepreis +++ Update: Aktie stürzt ab

    Es ist soweit, die Rakete ist gestartet. Am Donnerstagmorgen betrat Rocket Internet mit einem Erstkurs von 42,50 Euro das Frankfurter Börsenparkett. Der Erstkurs entsprach damit exakt dem Ausgabepreis. Doch schon kurze Zeit später fiel der Kurs auf unter 38 Euro.

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    Was für ein turbulenter Börsenstart. Schon als die Börsenglocke läutete, gab es bei Rocket Internet die ersten lange Gesichter. Denn der Erstkurs entsprach gerade einmal dem am Abend zuvor festgelegten Ausgabepreis von 42,50 Euro. Und das, obwohl die Aktien am Graumarkt in den Tagen zuvor in der Spitze mit bis zu 66 Euro bewertet wurden. Doch richtig bitter wurde es für Rocket Internet bereits Minuten nach dem Börsenstart. Innerhalb von nur wenigen Minuten fiel der Kurs der Rocket-Internet-Aktien auf unter 38 Euro. Damit legte die Rakete der Samwer-Brüder eine klare Bruchlandung hin.

    Dabei hatte Rocket Internet den Börsengang aufgrund der „außergewöhnlich hohen Investorennachfrage“ extra auf den 2. Oktober vorverlegt. Auch wenn Experten u.a. die ungünstige Gesamtlage am Markt als Grund für den enttäuschenden Erstkurs sehen und sich die Aktie inzwischen langsam zu stabilisieren scheint – Unterm Strich bleibt die Erkenntnis: Der Auftakt von Rocket Internet ging gründlich in die Hose.

    Bei dem Börsengang werden 32 951 177 neue Aktien ausgegeben, hinzu kommen weitere 4 941 176 Wertpapiere als Mehrzuteilung für die begleitenden Banken. Darüber hinaus hätten sich mehrere Investoren bereits im Vorfeld verpflichtet, Rocket-Internet-Aktien zum Angebotspreis im Wert von 582,5 Millionen Euro zu erwerben, meldet dpa-AFX.

    Damit dürfte Rocket Internet bei ihrem Börsendebüt rund 1,6 Milliarden Euro einnehmen und steigert damit seinen Unternehmenswert auf rund 6,7 Milliarden Euro. Es ist der größte Börsengang eines deutschen Unternehmens seit sieben Jahren. Von den Einnahmen will die Internet-Talentschmiede nach eigener Auskunft etwa eine Milliarde Euro einsetzen, um Start-Ups länger zu begleiten. Mit dem Rest sollen Beteiligungen ausgebaut werden. Aber wer ist eigentlich Rocket Internet?

    Start-Up-Schmiede aus dem Hause Samwer

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    Hinter dem Unternehmen stecken die Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer. Diese gründeten 2007 mit Rocket Internet einen so genannten Internet-Inkubator, der junge Start-Ups auf den Weg bringt. Zu den Firmen, die unter dem Dach von Rocket Internet aufgebaut wurden, gehört unter anderem auch der Online-Modehändler Zalando, der gestern das Börsenparkett betrat und dabei einen eher verhaltenen Börsenstart hinlegte (Lesen Sie hierzu: Zalando verhalten an der Börse gestartet – erstnotiz bei 24,10 Euro). Neben Zalando umfasst das Portfolio von Rocket Internet derzeit rund 50 Unternehmen, die in Europa, Asien, Afrika und Südamerika aktiv sind. Allerdings schreiben bislang alle großen Start-Ups der Internet-Schmiede Verluste.

    Defizitäre Beteiligungen - Investoren brauchen "sehr langen Atem" 

    Wie wallstreet:online unter Berufung auf Recherchen von „WirtschaftsWoche“ und „Frontal21“ berichtete, summierten sich allein die operativen Verluste von zehn zentralen Rocket-Internet-Beteiligungen, darunter der Möbelhändler Home24 und die russische Zalando-Kopie Lamoda, im vergangenen Jahr auf rund 431 Millionen Euro.

    Nicht zuletzt deshalb sehen Experten die Zukunft Rocket Internets skeptisch und so wird sich die Samwer’sche Start-Up-Schmiede auf dem Börsenparkett erst einmal beweisen müssen. Vorstandschef Oliver Samwer gab interessierten Investoren im Vorfeld jedenfalls schon einmal mit auf den Weg, dass sie ein wenig Geduld aufbringen und nicht auf das schnelle Geld setzen sollten. „Die Aktie ist geeignet für den Investor, der einen sehr langen Atem hat, der bereit ist, auf die Entwicklung des Internets in Lateinamerika, in Afrika zu warten“, so Samwer.

    Samwer-Brüder kassieren schon vorher kräftig

    Die Samwer-Brüder selbst wollten beim Börsengang ebenso wie die übrigen bisherigen Anteilseigner bei Rocket Internet keine Anteile verkaufen. Das brauchen sie auch nicht, denn für sie war Rocket Internet schon lange vor dem Börsenstart ein Goldesel, wie wallstreet:online unter Berufung auf die „WirtschaftsWoche“ berichtete. Demnach hatten die Samwer-Bruder bereits im Vorfeld hohe Millionensummen aus Rocket Internet abgezogen. Allein in diesem Jahr ließen sie sich im Rahmen einer so genannten Vorausschüttung knapp 287 Millionen Euro auszahlen. Nach dem Börsengang wird der Anteil der Samwer-Brüder an Rocket Internet nach Angaben von dpa-AFX auf knapp 40 Prozent sinken.



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