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     1348  0 Kommentare Zalando – der Tag danach

    Die Damen und Herren, die gestern um kurz vor 12 die Kartons vor der Frankfurter Wertpapierbörse zusammenpackten, sahen nicht unbedingt so aus, als wären sie vom Börsengang ihres Unternehmens restlos begeistert gewesen. Womöglich war ihnen der Hype um die Aktie auch einfach egal und sie haben schlicht ihren Job gemacht und die Überbleibsel der Zalando-Show beseitigt. Auf jeden Fall war das, was Zalando gestern ins Schaufenster stellte, wesentlich vielversprechender als das, was die Marktteilnehmer verarbeiten mussten. Mancher schickte seine Aktien schneller zurück an den Markt als ein DHL-Zusteller in den fünften Stock einer Altbauwohnung sprinten kann. So kam final ein Kurs von 21,56 Euro heraus, die Schwankung am ersten Tag lag zwischen 24 und 21,50 Euro. Doch zum Luftholen bleibt kaum Zeit, die nächsten Ereignisse stehen an und Zalando dürfte ab heute unter verstärkter Beobachtung all jener stehen, die in Bälde den Sprung auf das Parkett wagen wollen. Denn die Stimmung ist sehr wichtig, wenn es darum geht, welche Preise künftige Anwärter erzielen könnte. Mit dem Autozulieferer Hella oder der Scout-Gruppe stehen Interessenten bereit, die ebenfalls Milliarden-IPOs bieten würden. Zum Beispiel die Schwesterfirma von Zalando Rocket Internet, die heute auf dem Frankfurter Parkett ihr Börsendebut geben werden. Die Aktien wurden gestern zu 42,50 Euro zugeteilt. Damit schöpft das Unternehmen die Preisspanne voll aus. Der Börsengang wird bis zu 1,6 Milliarden Euro in die Kassen des Unternehmens spülen.

    RWE vor schwierigem Wandel

    Doch auch bei alteingessenen DAX-Unternehmen gibt es große Ankündigungen. So bei RWE, die sich nach den Aussagen ihres Chefs Peter Terium neu erfinden wollen. Er fordert einen radikalen Wandel, die vor keinem Unternehmensbereich Halt macht. Terium gibt die Richtung vor: Die konventionelle Stromerzeugung soll kleiner, der Dienstleistungsbereich größer werden. „Man will ein dezentralisierter und flexibler Energiemanager werden“, erläutert Terium. Die Börse dürfte die Stoßrichtung honorieren, zählt die Aktei nach jahrelangen Problemen seit der Energiewende in diesem Jahr zu den Top-Performern. In den ersten neun Monaten des Jahres ist die RWE-Aktie bis auf den zweiten Platz in der DAX-Rangliste geklettert (+15,9 Prozent). Besser war nur ThyssenKrupp, ein anderer Wert, der sich neu positionieren musste.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Zalando – der Tag danach Die Damen und Herren, die gestern um kurz vor 12 die Kartons vor der Frankfurter Wertpapierbörse zusammenpackten, sahen nicht unbedingt so aus, als wären sie vom Börsengang ihres Unternehmens restlos begeistert gewesen. Womöglich war ihnen der …

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