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Dax weiter unter Druck - Warten auf Draghi-Aussagen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine jüngsten Kursverluste am Donnerstag vor richtungsweisenden Aussagen der EZB ausgeweitet. Gegen Mittag fiel der deutsche Leitindex um 0,29 Prozent auf 9354,60 Punkte. Der MDax gab um 0,35 Prozent auf 15 765,03 Punkte nach und der TecDax verlor 0,92 Prozent auf 1236,18 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um fast ein halbes Prozent nach unten.
Auf die Stimmung hatten zunächst negative Vorgaben der Börsen in den USA und Asien gedrückt. Zudem könnten sich einige Investoren vor dem morgigen Tag der Deutschen Einheit zurückhalten. Dann wird in den USA der viel beachtete Arbeitsmarktbericht für September veröffentlicht, der für Kursausschläge sorgen kann. Anleger hierzulande können darauf allerdings erst am Montag reagieren.
Entscheidenden Einfluss auf die Laune der Investoren könnte zuvor aber einmal mehr der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi haben. "Die kurzfristige Stimmung am Aktienmarkt ist negativ, doch hänge viel davon ab, ob Draghi die Märkte beruhigen kann", sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Nun komme es darauf an, ob der Notenbanker Optimismus verbreiten könne, dass die Schritte der EZB zur Konjunkturbelebung wirkten. Falls dies nicht gelinge, hätten die Kurse im Zuge der aktuellen Korrektur noch reichlich Luft nach unten.
ROCKET INTERNET SCHWÄCHELT BEI BÖRSENDEBÜT
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Nach dem durchwachsenen Börsendebüt von Zalando zur Wochenmitte legte der Start-up-Brutkasten Rocket Internet am Donnerstag einen Fehlstart hin. Die Papiere starteten zwar mit ihrem Ausgabepreis von 42,50 Euro, fielen zwischenzeitlich aber bis auf 36,66 Euro. Bis zum Mittag erholten sie bis auf 41,14 Euro. Zalando-Aktien sanken auf 19,99 Euro und damit unter ihren Ausgabepreis von 21,50 Euro.
Im Dax legten die Aktien der Deutschen Börse nach Handelszahlen für September um 0,36 Prozent zu. Die Wertpapierumsätze an der Deutschen Börse waren im Vormonat deutlich gestiegen. Die Papiere des Düngerproduzenten K+S zählten hingegen mit minus 1,95 Prozent zu den größten Verlierern. Der Branchenkollege Agrium hatte die Erwartungen des Marktes verfehlt. Lufthansa-Aktien fielen wegen der nach wie vor verhärteten Fronten bei den Tarifverhandlungen mit den Piloten um 2,22 Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2012.
STAHLWERTE UNTER DRUCK - HOCHTIEF VON AKTIENRÜCKKAUF BEFLÜGELT
Für die Aktien des Stahlkochers Salzgitter ging es um 1,32 Prozent nach unten. Der Chef des Branchenkollegen Voestalpine, Wolfgang Eder, warnte in einem Zeitungsinterview vor einem Abschwung in der Stahlindustrie. Am Vortag hatte sich bereits der Chef des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) vorsichtig zum Stahlmarkt geäußert zum. Die KlöCo-Titel fielen am Donnerstag um 2,42 Prozent.
DORTMUND SIEGT - AKTIE STEIGT
Die Anteilsscheine von Hochtief schossen hingegen nach der Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms um mehr als sieben Prozent nach oben. Tui-Aktien gewannen 0,35 Prozent. Europas größter Reiseveranstalter, die Tui-Tochter Tui Travel , überzeugte die Anleger mit Aussagen zur Gewinnentwicklung. Das Unternehmen trotzte mit exklusiven Urlaubsangeboten dem Preiskampf im Last-Minute-Geschäft.
Borussia Dortmund bleibt nach einem weiteren Sieg in der Champions League auf Achtelfinal-Kurs. Die Anleger honorierten das mit einem Kursplus von 1,77 Prozent./mis/zb