Blue Chips
DAX-Bilanz: Dicke Verluste bei Commerzbank und Infineon
Foto: wallstreet:online - 123rf.com
Der DAX präsentierte sich in der um einen Tag verkürzten Handelswoche erneut schwächer und fiel auf Wochensicht um 3,1 Prozent auf 9.195,68 Punkte zurück.
Miserable Konjunkturdaten – insbesondere aus Europa – generierten bei deutschen Blue Chips erheblichen Verkaufsdruck. Erstmals seit 15 Monaten rutschte ein Einkaufsmanagerindex für den deutschen
Industriesektor wieder unter die Marke von 50 Prozent und zeigte damit eine schrumpfende Wirtschaft an. Selbst die am Donnerstag erfolgte Ankündigung der EZB, ab Mitte Oktober mit Forderungen
gedeckte Anleihen (Covered Bonds) zu kaufen und dieses Programm später auf Kreditverbriefungen auszudehnen, vermochte den DAX nicht in die Gewinnzone zu bewegen. Ein neuer Krisenherd sorgt indes
für zusätzliche Unsicherheit: die Demokratiebewegung in Hongkong.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Donnerstag) und Wochenhoch (Mittwoch) in einer Spanne von 325 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern
und -verlierern fiel mit 2 zu 28 erneut extrem negativ aus. Unter den wenigen Wochengewinnern fanden sich lediglich zwei Aktien: Fresenius
(+0,3 Prozent) und Fresenius Medical Care (+2,6 Prozent). Steil bergab ging es hingegen mit Commerzbank (-9,0 Prozent) und Infineon (-7,9
Prozent).
Commerzbank: Ärger mit US-Justiz
Lesen Sie auch
Bei der Commerzbank ermitteln laut einem Bericht des Wall Street Journal US-Behörden gegen die Bank wegen möglicher Begünstigung von Geldwäsche. Diese Angelegenheit könnte dem Bericht zufolge auch
Einfluss auf eine andere juristische Untersuchung in den USA haben, mit der die Commerzbank zu tun hat. So ermitteln die Behörden wegen des Verdachts, dass das Institut bei Geschäften mit dem Iran
gegen US-Handelssanktionen verstoßen haben soll. Die Commerzbank befindet sich seit längeren in Verhandlungen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Handelssanktionen der USA. Auch andere Banken sind
wegen ähnlicher Vorwürfe im Visier der US-Ermittler. Die französische BNP Paribas willigte unlängst in einen milliardenschweren Vergleich ein, weil sie über ihre US-Zweigstelle Geschäfte mit dem
Sudan, Iran und Kuba getätigt hatte.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.
5 im Artikel enthaltene WerteIm Artikel enthaltene Werte