Dollar versus Gold
Spricht ein starker Dollar wirklich gegen Gold?
Die Goldpreise haben aufgrund des starken US-Dollars deutlich nachgegeben. Wie geht es wohl weiter und was sind die Konsequenzen?
Steigt der Dollar, fällt Gold… oder etwa nicht? Diese Frage stellt sich Adrian Ash von BullionVault.
Dies ist die einfache Formel, an die sich Edelmetall-Investoren in den letzten 40 Jahren hielten, wenn sie die längerfristige Entwicklung des „Greenback“ verfolgten.
Und nun ließ George Magnus, der Chefökonom der Schweizer Bank UBS, verlauten, dass „es so aussehe, als ob der dritte Aufwärtstrend des US-Dollars nach Ende der Bretton-Woods-Ära im Gange sei“. Allerdings nur
so lange, wie man seine Warnung vor einer Trendextrapolation ignoriert – also die zukünftige Entwicklung aufgrund eines über einen kurzen Zeitraums erfassten Trends zu prognostizieren.
Sollte Magnus recht haben? Was Gold betrifft, so ist es weniger die absolute Höhe des Dollars, die zählt, sondern vielmehr die Richtung, in die er sich bewegt. Ausgehend von dem Allzeittief im
Frühjahr 2011 kann man bei der Währung heutzutage wohl kaum noch von einem „Super-Dollar“ sprechen, als die sie Der Spiegel noch Anfang der 1980er bezeichnete. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld von damals kommt einem heutzutage allerdings noch vertraut vor…
- Überangebot von Rostoffen nach langem Bullenmarkt? Ja.
- Desinflationsprozess der Verbraucherpreis? Ja, auch.
- Geschwächte konkurrierende Volkswirtschaften in Europa? Genau.
- Stark verschuldete Schwellenländer? Jawohl.
- Starke US-Geldpolitik mit erhöhten US-Dollar-Zinsen? Äh, naja, nicht wirklich.
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Selbst mit der Verzögerung der Zinsanhebung durch die Federal Reserve erwies sich das dritte Quartal 2014 bislang problematisch für Dollar-Anleger, die in nicht-amerikanische
Vermögenswerte investierten.
So rutschte der Goldpreis in USD am Ende von Q3 auf den tiefsten Stand des Jahres. Allein im
September verlor er 5,8% seines Wertes. Und Silber war seit Mai 2010 nicht mehr so günstig wie momentan – mit einem Preis, der nun 12% unter dem von Ende August steht.
Wenn man auf der anderen Seite den Goldpreis in Euro betrachtet, so bleibt er in der Nähe des Höchststands der letzten 12 Monate.
In anderen Worten, der jüngste Absturz von Gold ist also relativ. Und der Unterschied zwischen den Preisen in Dollar und anderen Währungen könnte sich im Oktober sogar noch vergrößern.