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    FRweekly-briefing  653  0 Kommentare „Konjunkturglas ist halb leer“

    Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

    Helaba: Deutschland schwächelt

    Drei Viertel des Jahres sind nun um. Die Optimisten, die vor neun Monaten einen Jahresendstand des DAX jenseits der 10.000 Punkte vorhersagten, sind ruhiger geworden. In der vergangenen Handelswoche büßte der deutsche Leitindex rund drei Prozent ein und liegt nun seit Jahresbeginn im Minus. Schuld daran ist sicherlich auch die konjunkturelle Entwicklung. Sowohl aus den USA als auch aus China und der Eurozone kamen zuletzt wenig positive Nachrichten. Auf Rot stehen die Wirtschaftsampeln nach Ansicht der Helaba-Analystin Claudia Windt zwar nicht überall. „Dennoch ist das Konjunkturglas nicht mehr halb voll sondern nur noch halb leer.“ Der Euroraum bleibe das Sorgenkind, vor allem weil inzwischen auch das Zugpferd Deutschland schwächele. 

    Ob die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank Früchte tragen, sei noch nicht abzusehen. Dazu müssten erst die Ergebnisse des Bankenstresstests, weitere begebene EZB-Tender und das Anlaufen des Wertpapieraufkaufprogramms abgewartet werden. „Zumindest eine Fliege, die Notenbankpräsident Mario Draghi mit seiner Geldpolitik schlagen will, die Abwehr der Deflation, ist mit Veröffentlichung der jüngsten Inflationszahlen in weite Ferne gerückt“, sagt Klaus Stopp von der Baader Bank. Die Teuerungsrate fiel im September auf 0,3 Prozent.

    Charttechniker: „Unterm Strich ist nichts passiert“

    Uneinig sind sich die Experten bei der technischen Sicht auf den Deutschen Aktienindex. Stopps Baader Bank-Kollege Robert Halver ist der Ansicht, der Weg zurück in Regionen von 9.800 oder gar 10.050 Punkten sei  steinig. „Charttechnisch liegt der DAX mittlerweile deutlich unter der 200-Tage-Linie.“ Der erste Widerstand befinde sich bei 9.600 Punkten. Anschließend müssten die Marken von 9.700 und 9.750 Zählern geknackt werden. „Aufgrund der charttechnisch angeschlagenen Lage ist eine Überwindung der darüber liegenden Widerstandszone zurzeit wenig wahrscheinlich.“ Zumal der Weg von derzeit rund 9.140 Punkten recht weit ist. Besonders das Fallen der Unterstützung bei 9.200 Punkten sei kein gutes Zeichen. „Die starke Unterstützungszone zwischen 9.000 und 8.900 Punkten gibt allerdings Halt“, versucht Halver Optimismus zu verbreiten.

    Deutlich gelassener ist Franz-Georg Wenner: „Wirft man auf einem Monats- oder Wochenchart den Blick in den Rückspiegel, ist unter dem Strich eigentlich gar nichts passiert“, meint der Charttechniker von chartanalyse.de. Der DAX bewege sich technisch innerhalb der klar definierten Grenzen zwischen 8.900 Punkten auf der Unterseite und rund 10.000 Punkten am oberen Rand. Auch wenn der Index seit nunmehr einem Jahr vor sich hindümpele, rät Wenner, Ruhe zu bewahren. „Jede Bewegung innerhalb der Grenzen ist eigentlich zu vernachlässigen.“ 

    (PD)





    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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