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    Chaos an den Märkten  7042  0 Kommentare "Wir sitzen auf einem Pulverfass"

    Die Panik kehrte mit einem Schlag zurück. Quer über den Kontinent verloren die wichtigen Aktienindizes am Donnerstag kräftig an Wert. Anleger kehrten dem Kontinent den Rücken zu. Am heutigen Vormittag dann Erholung. Die Frage ist: Wie langfristig kann diese sein?
     
    Nahezu im Gleichschritt gingen wichtige europäische Aktienindizes am Donnerstagvormittag in den Keller. Besonders schlimm waren die Verluste in den ohnehin noch immer von der Schuldenkrise gebeutelten Ländern Griechenland und Portugal. Doch auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien zeichnete sich ein nahezu gleiches Bild: Starke Kursverluste am Vormittag. So machte der DAX gestern ungefähr zwischen halb elf und zwölf Uhr einen kräftigen Satz nach unten. Fiel von über 8.600 Punkten auf unter 8.400 Punkte. Ähnliche Geschehnisse auch beim ATX in Österreich, dem Schweizer SMI sowie dem italienischen FSTE MIB.
     
    Doch – und das dürfte Anleger beruhigen – gehört zu den Parallelen auch, dass die genannten Charts nach Erreichen des Tals zur Mittagszeit quasi im Gleichschritt wieder an Wert gewannen. Einzig der ATX rutschte gegen 14 Uhr nochmals tiefer in den Keller, erholte sich jedoch ebenfalls schnell und setzte an, die Kursverluste wieder gut zu machen. So kommt es, dass bis auf den italienischen FTSE MIB alle genannten Indizes wieder über ihren Startwerten vom Donnerstag notieren – und auch der FTSE MIB kratzt an seinem Vortageshoch. Börsianer Land ein, Land auf fragen sich nun: Wie lange hält die Erholung an? Folgt ein längerer Börsenaufschwung oder ist der Trend der letzten knapp 24 Stunden lediglich dem Umstand geschuldet, dass viele Anleger wieder Kaufpreise witterten? 
     
    Das „Wall Street Journal Deutschland“ zitierte Charles Wyplosz, Wirtschaftsprofessor am Genfer Graduate Institute wie folgt: „Was wir jetzt sehen ist die Offenbarung, dass die Lage in der Eurozone sehr prekär ist. Wir sitzen auf einem Pulverfass.“

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    Die Aktienmärkte sind in Unruhe – und die Regierungschefs weiter uneins
     
    Derweil streiten die europäischen Regierungschefs weiter um die richtige Linie. „Eine Wiederbelebung des Wachstums ist der beste Weg zur Stabilisierung der Märkte“, sagte der französische Präsident. Das hört sich nicht an, als würde sich Paris die Forderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel „[a]lle Mitgliedsstaaten müssen die gestärkten Regeln des Stabilitäts- und Wachstumspakts voll akzeptieren“ wirklich zu Herzen nehmen. Und auch Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hat, wie Hollande, jüngst höhere Haushaltsdefizite akzeptiert, berichtet das Journal.
     
    Problematisch ist derweil nicht nur die Unruhe am Aktienmarkt, sondern auch die Entwicklung am Markt für Anleihen. Quer durch Europa stiegen die Anleiherenditen. Die Nachfrage ist im Keller. Insbesondere Griechenland könnte das zum Dilemma werden, plant die Regierung doch möglichst bald an den Kapitalmarkt zurückzukehren. 
     
    EZB stellt griechischen Banken 12 Milliarden Euro zur Verfügung
     
    Zum Thema Griechenland passt auch die folgende Nachricht: Die National Bank of Greece, Piraeus Bank, Eurobank Ergasias und Alpha Bank – vier wichtige griechische Institute – könnten bis zu 12 Milliarden Euro mehr an liquiden Mitteln „für ihre bereits bei der EZB eingereichten Sicherheiten erhalten“, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. 
     
    Die Meldung beruht auf einer Entscheidung des EZB-Rates, die Bewertungsabschläge auf griechische Staatsanleihen und staatlich garantierte Bankanleihen zu senken. „Die Entscheidung sieht vor, dass die Bewertungsabschläge gesenkt werden, da sich die Marktbedingungen für griechische Staatspapiere seit 2013 insgesamt verbessert haben“, heißt es in einer EZB-Mitteilung. 
     
    Ist die Entscheidung des EZB-Rates eine Antwort auf das Börsen-Chaos der letzten Tage? Zumindest seien griechische Banken davon besonders heftig getroffen worden, schreibt WSJ. So  verlor der Subindex der an der Athener Börse notierten Banken dem Bericht zufolge am Mittwoch 7 Prozent. Doch die EZB dementiert. „Diese Entscheidung sollte auf keinen Fall als eine kurzfristige Reaktion auf den jüngsten Marktstress interpretiert werden“, sagte ein Sprecher der Zentralbank. 
     





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