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    Deflationsspirale  2895  0 Kommentare Deflationsgefahr schürt Angst - auch an den Börsen

    Am  Mittwoch und Donnerstag sind die Börsen, vor allem in Europa, regelrecht abgestürzt. Trotz der jüngsten Erholung fragen sich Anleger: Was steckt hinter dem Absturz? Ein Grund ist die Deflationsangst.
     
    Seit Jahren versuchen die Notenbanken überall auf der Welt alles, um gegen eine sich nach unten drehende Preisspirale vorzugehen. Die Angst vor der Deflation ist greifbar. Damit sich eben keine Deflation breitmacht, sorgten die Notenbanken in erster Linie dafür, dass Geld immer und billig zur Verfügung steht. Die Idee dahinter: So könne sich jeder, egal ob Privatperson oder Unternehmen, einen Kredit leisten und damit die Wirtschaft ankurbeln, was letztlich dazu führe, dass die Preise wieder steigen. Wenn die Banken mitspielen...
     
    Doch mittlerweile ist das Geld so günstig, dass den Notenbanken, und dabei insbesondere der Europäischen Zentralbank (EZB), die gängigen Mittel ausgehen. Dazu kommt, dass sich das Wirtschaftswachstum trotz des billigen Geldes zu verlangsamen scheint: schlechte Konjunkturdaten, Einbrüche an den Rohstoff- und Aktienmärkten.
     
    Von wegen zwei Prozent - Inflationsziel in weiter Ferne

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    Das Ziel der EZB, eine Inflationsrate von „zwei Prozent oder knapp darunter“ ist in weite Ferne gerückt. Im September stand die Jahresinflation der Eurozone bei nur noch 0,3 Prozent, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. Seit fünf Jahren war die Teuerungsrate nicht so tief. Auch die Daten des Statistik-Portals „statista“ zeigen die rekordverdächtig niedrige Inflationsrate. Dort wird auch deutlich, warum die Angst vor der Deflation immer akuter wird. Bis auf zwei Ausnahmen ist die Inflationsrate gegenüber dem Vormonat von September 2013 bis zum September 2014 jeden Monat weiter gefallen. Guter Rat ist in einer solchen Situation teuer. „Das richtige Rezept für die politisch Verantwortlichen ist es, aggressiv zu handeln“, zitiert das Journal den Harvard-Professor Jeremy Stein. 
     
    Aggressivität scheint jedoch keine Tugend europäischer Geldpolitiker zu sein. Zwar hat die EZB sowohl den Leitzins als auch den Einlagenzins auf Rekordtiefs gesenkt. Auch kündigten die Notenbanker im September ein Ankaufprogramm für gefährdete Kredite von Banken an. Doch erzeugen solche Maßnahmen gehörigen Gegenwind. Von großen Programmen zum Ankauf von Staatsanleihen, wie in den USA, Großbritannien und Japan geschehen, sei die EZB deswegen weit entfernt, schreibt das Journal. 
     
    Das Hauptaugenmerk liegt auf den Inflationserwartungen der Konsumenten
     
    „Für die Notenbanken spielen nicht die aktuellen Teuerungszahlen die wichtigste Rolle, sondern die Inflationserwartungen“, zitiert die „Welt“ Andrew Roberts, Stratege bei der RBS in London. Insbesondere die Erwartungen von Konsumenten hinsichtlich der weiteren Preisentwicklung sei entscheidend, heißt es in dem Bericht. Wenn die Konsumenten nämlich erwarten, dass die Preise in Zukunft fallen, verschieben sie ihren Konsum in die Zukunft. Das wiederum antizipieren Firmen und passen ihre Produktion an, berichtet die Zeitung. Eine große Gefahr für die Wirtschaft. Verlangsamt sich das Wachstum weiter, verschärft sich die Deflations-Gefahr. Dann droht eine Abwärtsspirale.
     





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