Euro fondsxpress
Crash oder Chance?
Allerorten kommen nach dem Einbruch der Aktienmärkte die Crashpropheten aus ihren Löchern und verkünden, dass quasi das Ende der Welt droht. Oder zumindest eine Halbierung der Kurse. Gleichwohl
dürfte Panik kaum der richtige Ratgeber sein. Man sollte sich vielmehr die Lage genauer anschauen. Was ist passiert? Ja, es gab schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland und auch China. Und in
Europa sinkt die Inflation weiter. Aber das liegt natürlich auch am gesunkenen Ölpreis. Ist also nur ein temporärer Aspekt. Gleichwohl war auch vorher kaum alles eitel Sonnenschein in Europa. Die
Probleme in Italien oder Frankreich sind seit Jahren bekannt. Die Gründe für den Ausverkauf liegen daher eher in der Stimmung der Anleger. Denn wie immer machen nicht Wirtschaftsdaten Kurse,
sondern Menschen.
Das konnte man schon gut an den Abflüssen in Milliardenhöhe im September bei ETF-Anbietern wie iShares sehen. Zittrige Hände verabschiedeten sich. Daher tut man
gut daran, sich nicht mitreißen zu lassen. Sicher wird es in den nächsten Wochen noch ein Auf und Ab an den Börsen geben, aber Gründe für einen Crash gibt es kaum. Vielmehr dürfte sich auch die
konjunkturelle Lage in Richtung Jahresende stabilisieren. Denn das weltweite Wachstum ist nach wie vor robust — auch in den USA. Zudem gehen manche Experten davon aus, dass die Fed sich
aktienmarktfreundlich verhalten könnte und ihre geplante Zinserhöhung im Frühjahr noch etwas nach hinten verschiebt. Daher gibt es derzeit genügend Profis, die die günstigen Kurse zum Kaufen
nutzen. Etwa Loys-Chef Christoph Bruns, der seine Kasseposition reduziert.
Lesen Sie auch
Ein ruhiges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur