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    Halvers Woche  226  0 Kommentare Erst Konjunkturdelle, dann Konjunkturbeule und schließlich Konjunktur-Totalschaden?

    17. Oktober 2014. MÜNCHEN (Baader Bank). Ist es nicht erschreckend, wie schnell sich die eurozonalen Aufschwungshoffnungen vom Frühjahr verflüchtigt haben? Selbst an der bislang teflonbeschichteten deutschen Wirtschaft bleibt die ein oder andere Eintrübung haften. Und im Kopfkino von Verbrauchern und Investoren sorgt die Inflation an Krisen - für deren weitere Einschätzung es in punkto IS-Terror und Ebola keine historischen Blaupausen gibt - sicherlich auch nicht für offene Brieftaschen. Ist es nicht völlig ernüchternd, dass die Eurozone seit 2008 trotz des zinspolitischen Freudenrauschs der EZB nicht nachhaltig kaltgestartet werden konnte? Das hieß bei den Beatles „Money can’t buy me love“.

    Reformiere in der Zeit, nur dann hast du in der Not

    Volkswirtschaft lässt sich mit Landwirtschaft vergleichen: Der Regen in Gestalt von viel und billigem Geld allein wird niemals vernünftige Ernteergebnisse schaffen. Aber auch in Kombination mit übermäßiger Düngung in Form von staatlicher Neuverschuldung sind die Ernteergebnisse, also Wachstumspotenziale deflationär gehemmt. Im Gegenteil, es kommt zu massivem Unkrautbefall, der den eigentlich in die Erde gebrachten Samen - attraktive unternehmerische Geschäftsideen - überwuchern, von der Sonne verdrängen und sogar absterben lässt. Erst die knochenharte, mühselige Feldarbeit - in einer Volkswirtschaft sind das die Wirtschaftsreformen - die den übertriebenen (staatlichen) Wildwuchs wegharkt, schafft lichtdurchlässige Standortbedingungen für hohe Erträge, für nachhaltiges Wachstum.

    Euro-Politiker, die dieser „natürlichen“ Logik nicht folgen, kann man getrost als Krauterer bezeichnen. Sehen sie nicht, dass die Eurozone deflationiert? Was ist denn mit der Verbesserung der Standortqualitäten in der Eurozone? In den letzten Jahren konnte Italien nicht und Frankreich wollte nicht. Damit hat man aber die Zeit für Reformen vertan. Jetzt kämen die Reformen zur aktuellen Deflationsbekämpfung ohnehin zu spät. Denn sie brauchen Jahre, bis sie wirken. Dreist hat sich die Politik jetzt auch noch ein Alibi für die alternativlose Rettung über zinsgünstige Staatsschulden geschaffen. Ich glaube, man sollte die insgesamt berechtigte Stabilitätskritik nicht einseitig an den geldpolitischen Erfüllungsgehilfen richten. Die wahren Schuldigen sind die reformfaulen Euro-Politiker.

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