Strategie
Vorsicht bleibt die Mutter der Asset Allokation
Die Nervosität an den Märkten ist groß. Die Sorgen um die Weltkonjunktur belasten die Börsen weiter und man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass Angst und Panik an die Börsen zurückgekehrt sind. Ob DAX, Euro Stoxx 50, Dow Jones oder S&P 500 - auch wenn immer mal wieder die Hoffnung auf Besserung zu erkennen ist, so scheint sich doch der mittelfristige Trend in Richtung Ernüchterung und Pessimismus fortzusetzen.
Dieses Szenario hat natürlich Auswirkungen auf die Asset Allokation eines breitgestreuten Portfolios. Als Beispiel mag unser PRIMA – TOP 20 gelten. Denn hier gilt: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Der PRIMA - Top 20 ist ein flexibler Dachfonds, „der in die, entsprechend der Rendite- und Risikoerwartung, attraktivsten Aktien-, Anleihen- und Geldmarktindizes sowie in Indizes alternativer Anlagen investiert.“ Das heißt aber auch: In Phasen fallender Aktienmärkte treten wir auf die Bremse und schalten lieber in den Sicherheitsmodus. Denn das Ziel bleibt immer gleich: Chancen nutzen! Klar. Steigen aber die Risiken in einer Asset-Klasse, so geht Sicherheit und Verlustbegrenzung stets vor.
Entsprechend haben auch die Experten von MARS Asset Management reagiert, die den Fonds beraten. Sie haben die Aktienquote in der letzten Woche um insgesamt 19 Prozent zurückgefahren und dafür das Engagement in Spread Bonds und Staatsanleihen erhöht. Im Einzelnen sieht die Allokation wie folgt aus:
Aktien Europa |
13% |
-18 |
Aktien Welt |
15% |
|
Aktien Emerging Markets |
16% |
-1 |
Spread Bonds |
27% |
+16 |
Staatsanleihen |
17% |
+17 |
Alternatives |
10% |
|
Kasse |
2% |
-14 |
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Damit liegt die Aktienquote mit insgesamt 44 Prozent zwar immer noch relativ hoch, doch wurde die Aktienquote gegenüber 72% per Ende September deutlich reduziert und somit einiges an Risiko aus dem Portfolio genommen.
Bei den Spread Bonds wurde zusätzlich zur 10%-Position in Schwellenländeranleihen eine 16 Prozent-Position bei „Euro Unternehmensanleihen investment grade“ eingegangen. Und erstmalig seit März 2012 allokiert die Strategie wieder Globale Staatsanleihen. Hier wurde eine Position von 17 Prozent ins Portfolio aufgenommen. Auf der anderen Seite wurden Rohstoffe komplett verkauft. Im Gegenzug wurde Gold mit 10 Prozent ins Portfolio aufgenommen.
Rentenmärkte stehen auf „grün“
Sollten die Aktienmärkte weiter nachgeben, so wird die Aktienquote sukzessive weiter zurückgeführt. Denn: Aus Risikosicht stehen derzeit sämtliche Rentenmärkte auf grün, sodass sich hinreichend Möglichkeiten bieten, das Kapital schützend zu re-allokieren. Die Renditeerwartungen bei den Staatsanleihen sind zwar sehr niedrig, doch spielt das in Phasen fallender Aktienkurse kaum eine Rolle.
Von hoher Relevanz für die Portfolio-Entwicklung bleiben die Währungsmärkte, da diese nun auch durch die (globalen) Staatsanleihen Einfluss auf die Wertentwicklung nehmen. Trotz einer kurzen Gegenbewegung am aktuellen Rand ist der Euro mittelfristig noch immer im Abwertungstrend gegenüber dem US-Dollar, dem Yen und den Schwellenländerwährungen.
Fazit: Vorsicht und Absicherungen bleiben die Prämissen der Stunde, denn was auf jeden Fall vermieden werden soll ist der permanente Verlust des eingesetzten Kapitals. „Gas geben“ kann man zu gegebener Zeit immer wieder.