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    ROUNDUP 2  532  0 Kommentare SAP macht für Tempo in der Cloud Abstriche bei Gewinn - Aktie rutscht

    (neu: Aktienkursreaktion aktualisiert, Analysteneinschätzungen Commerzbank, DZ Bank, Baader)

    WALLDORF (dpa-AFX) - Europas größter Softwarehersteller SAP nimmt für schnelles Wachstum seiner jungen Sparte mit Mietsoftware weniger Gewinn in Kauf. Aus dem operativen Geschäft erwartet Vorstandschef Bill McDermott nun rund 200 Millionen Euro weniger Gewinn, weil Kunden zunehmend auf die Nutzung der Software übers Internet setzten, wie SAP am Montag mitteilte. Kunden zahlen die Software in der sogenannten Cloud über Abo-Gebühren und nicht wie bei herkömmlichen Lizenzen auf einen Schlag. Daneben seien höhere Investitionen in Rechenzentren nötig, sagte Finanzchef Luka Mucic.

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    Der um Währungsschwankungen und Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll nun zwischen 5,6 und 5,8 Milliarden Euro landen - bislang wollte SAP 5,8 bis 6 Milliarden erreichen. Das sorgte am Markt für Kursverluste - die Aktie rutschte mit mehr als vier Prozent Abschlag ans Dax-Ende . Für Commerzbank-Analyst Thomas Becker gibt es rund um das vierte Quartal jetzt mehr Unsicherheit, außerdem dürfte die Prognosesenkung am Markt eher mäßig aufgenommen werden. Allerdings sieht er das Wachstum in der Cloud weiter intakt. SAP scheine sich besser zu entwickeln als der Wettbewerb, urteilte Harald Schnitzer von der DZ Bank. Knut Woller von der Baader Bank sah eine ohnehin niedrigere Gewinnerwartung am Markt.

    CLOUD-WACHSTUM LEGT NOCH ZU

    Konzernchef McDermott ließ keinen Zweifel daran, dass es ihm ernst ist mit dem Umbau des Geschäftsmodells. Die Zahlen aus dem dritten Quartal sprechen für ihn: Die Cloud legte weiter zu, in den abgelaufenen drei Monaten zog der um Sondereffekte bereinigte Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 41 Prozent auf 278 Millionen Euro an. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Zum zweiten Mal hintereinander hob SAP auch die Messlatte für das Jahr an, zwischen 1,04 und 1,07 Milliarden Euro Cloud-Erlös sollen dann in den Büchern stehen. Der geplante Zukauf des US-Reisekostenspezialisten Concur ist darin noch nicht enthalten. Der Bereich für herkömmlich installierte Software schwächelte dagegen.

    Für Concur legt SAP 8,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. McDermott trimmt das Unternehmen mit dem Zukauf auf das neue Erlösmodell Cloud - auch wenn es unbequem ist. Beim Umbau fallen einige der weltweit zuletzt fast 69 000 Stellen weg, die Mitarbeiter sollen neue Aufgaben im stärker wachsenden Geschäft bekommen. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Zum Stichtag Ende des Jahres will der Konzern aber mehr Mitarbeiter beschäftigen als Ende 2013.

    ROBUSTES GESCHÄFT STÜTZT UMBAU

    Das restliche Geschäft schafft dem Management den nötigen Raum für den Schwenk zum Abo-Modell. Beim Gesamtumsatz erwirtschaftete SAP in den drei Monaten bis September einen Zuwachs von 5 Prozent auf 4,25 Milliarden Euro. Der Produktumsatz mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen (SSRS) stieg währungsbereinigt um 7 Prozent und damit in der Mitte der Prognosespanne. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs um 5 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro. Erst vor kurzem hatte Finanzchef Mucic einen Einstellungsstopp ausgerufen und auf Kostendisziplin gepocht.

    McDermott weiß, dass er sich in der Cloud beeilen muss - Konkurrenten wie der Vertriebsspezialist Salesforce und der Personaldienstleister Workday sind schnell und wendig, sie setzen den Weltmarktführer von Unternehmenssoftware auch mit Kooperationen zunehmend unter Druck. Salesforce etwa ist SAP bei den Cloud-Umsätzen voraus - SAP wächst allerdings nach eigenen Angaben schneller./men/enl/stb




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