APM Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Sept. 2014
Überblick
Im September notierte der Edelmetallsektor deutlich schwächer. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index fielen um –19,1%, der MV Junior Gold Mines Index
–19,4%, Gold –6,2%, Silber –12,8% (alle Werte in USD).
Technik
Die Kurse im Goldsektor tendieren seit mehr als einem Jahr innerhalb einer breiten Konsolidierungszone. Die neutrale Beurteilung des Vormonats wird beibehalten. Weiterhin positiv zu beurteilen ist
die relative Stärke von mehreren kleineren Titeln, welche vom Sektor unbeeindruckt an langfristigen Aufwärtstrends arbeiten.
Global Macro
Die Aktien und Anleihen des breiten Kapitalmarktes bewegten sich im Monat September seitwärts, wobei die deutlichen Divergenzen der Vormonate sich weiter ausgeprägt haben. Unterschiede waren
beispielsweise wieder zwischen amerikanischen und europäischen Kapitalmärkten, zwischen großen und kleinen Aktien, zwischen erstklassigen und nachrangigen Anleihen zu sehen. Interessant auch das
Detail, dass der amerikanische S&P 500 im September ein Allzeithoch erreichte, aber im breiten NYSE Aktienindex lediglich 45% aller Aktien oberhalb des 200-Tage Durchschnittes notierten.
Entscheidenden Einfluss auf die Märkte hatte wieder die unterschiedliche Wahrnehmung der Wirtschaftsentwicklung in den USA und Europa. Wird in den USA mit einer weiteren Erholung und damit abnehmender Zentralbankintervention gerechnet, wird in Europa von einer neuen Rezession und erweiterten Zentralbankmaßnahmen ausgegangen. Diese Wahrnehmung bewirkte einen ausgeprägten Anstieg im US-Dollar und in geringerem Maße bei den US Zinsniveaus. In der Folge wurden insbesondere die zinssensitiven Märkte abverkauft, also Edelmetalle, Rohstoffe und Emerging Markets.
An dieser Stelle wiederholen wir unsere Kernaussage der Vormonate: Die wahrgenommene Stärke der amerikanischen Wirtschaft dürfte zunehmend bezweifelt werden, da gerade in dieser Region die Ausgabe neuer Notenbankgelder gedrosselt wird. Der dortige Aktienmarkt wird sich an diese Drosselung anpassen müssen, deren Staatsanleihen könnten dann vermehrt als sicherer Hafen wahrgenommen werden. Diese Entwicklung ist historisch recht typisch und geschah nach dem Ende von QE1 und QE2, aber eben auch nach dem Ende des großen Anleihekaufprogramms 1947.