APM Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Aug. 2014
Überblick
Im August notierte der Edelmetallsektor weiter uneinheitlich. Die größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index stiegen um +3,6%, der MV Junior Gold Mines Index +0,4%,
Gold +0,4%, Silber gab –4,5% nach (alle Werte in USD).
Technik
Die Kurse im Goldsektor tendieren seit mehr als einem Jahr innerhalb einer breiten Konsolidierungszone. Nachdem im Juli und August die Möglichkeit bestand, dass die langfristigen Trends wieder ins
Positive drehen, wird die Situation nach der Kursschwäche in der ersten Septemberwoche wieder neutral beurteilt. Auch die relative Stärke der Goldminenaktien gegenüber dem breiten Aktienmarkt ist
wieder neutraler zu beurteilen, wobei die Goldminenaktien weiterhin in die Gruppe der besten Sektoren des Jahres 2014 gehören.
Global Macro
Nach einer kurzen Schwächephase Anfang August erholten sich die Aktien und Anleihen des breiten Kapitalmarktes schnell und beendeten den August sehr fest. Weiterhin sind deutliche Divergenzen
zwischen den einzelnen Regionen und Segmenten erkennbar.
Obwohl auch die europäischen Aktien an der Erholung in der zweiten Augusthälfte teilnahmen, konnten sich die amerikanischen Aktien weiter deutlich absetzen. Währungsbereinigt sind amerikanische Aktien in den vergangenen zwei Monaten um circa 10% angestiegen, während die Europäer ein knappen Minus lieferten.
Auch bei den Anleihen setzte sich die unterschiedliche Entwicklung fort, die europäischen Anleihen notierten wieder deutlich stärker als ihre amerikanischen Pendants. Die Renditedifferenz zwischen 10 jährigen deutschen und amerikanischen Staatsanleihen näherte sich mit 1,5% dem Rekordwert aus dem Jahr 1999.
Die unterschiedliche Entwicklung lässt sich mit den Wachstumserwartungen der beiden Regionen erklären: In den USA wird weiterhin von Wachstum und Zinsanstiegen ausgegangen, in Europa hat man sich von diesen Konzepten aktuell verabschiedet. Auch die europäische Zentralbank ist wieder aktiv geworden und hat in der ersten Septemberwoche ein neues Maßnahmenbündel zur Abwendung einer drohenden Rezession bekannt gegeben.
Generell ist festzuhalten, dass die Marktbewegungen der letzten Wochen weniger durch die eigentliche Entwicklung der jeweiligen Wirtschaft bestimmt wurde, sondern eher durch die Erwartung der nächsten Schritte der Zentralbanken. Aktuell wird jährlich mehr als eine Billion USD neues Notendbankgeld durch die großen Zentralbanken geschaffen, die neuen Maßnahmen der Europäer könnte diese Zahl auf über 1,3 Billionen USD pro Jahr anheben.