APM Gold
Monatskommentar Gold und Goldaktien Dez. 2013
Überblick
Im Dezember notierte der Edelmetallsektor wieder schwächer. Die Goldminenaktien schwankten knapp unterhalb der breiten Konsolidierungszone, welche sich seit Ende April ausgebildet hatte. Die
größeren Titel aus dem FTSE Gold Mines Index gaben –4,89% nach, der MV Junior Gold Mines Index –7,38%, Gold –4,55%, Silber –2,09% (alle Werte in USD).
Technik
Das steigende Abwärtsmomentum Ende November setzte sich im Dezember nicht fort. Die Marktteilnehmer haben offensichtlich abgewartet, ob der ausgeprägte Abwärtstrend der letzten Monate sich
fortsetzt, oder ob die letzten (steuermotivierten) Verkäufer für die Schwäche Ende November / Anfang Dezember verantwortlich waren. Auf letzteres deutet die gute relative Stärke von Silber und der
spekulativen kleinen Titel hin. Die im November-Kommentar geforderte „schnelle Rückkehr der Goldminenaktien in ihre bisherige Konsolidierungszone“ bleibt der Dreh– und Angelpunkt aller technischen
Überlegungen.
Global Macro
Im Dezember gab die amerikanische Zentralbank eine Reduktion der monatlichen Anleihekäufe um 10 Mrd. USD bekannt („tapering of quantitative easing“). Postwendend wurden wieder neue zeitliche
Prognosen veröffentlicht, bis wann es zu einer „Normalisierung“ der Geldpolitik kommen wird. Der Weg dorthin ist aber lang und beinhaltet neben der Einstellung der Anleihekäufe auch reale
Zinsniveaus im deutlich positiven Bereich. Dies ist wiederum kaum mit der weltweit ausstehenden Schuldenlast vereinbar, weshalb die „Normalisierung“ früher als erwartet ein abruptes Ende finden
dürfte. Ähnliches ist zum Beispiel 2005-2007 geschehen, als die damalige Normalisierung den US-Immobilienmarkt zum Kollaps führte. Die Niedrigzinspolitik der vergangenen Jahre / Jahrzehnte hat zu
Kapitalfehlallokationen geführt, dessen Liquidation nur durch Zinssätze weit unterhalb des natürlichen Niveaus verhindert werden.
Aus diesen und verwandten Überlegungen rechnen wir vorerst nicht mit weiter sprunghaft ansteigenden Zinsen, insbesondere nicht der realen Zinsen. Hinzu kommt, dass der Markt in den vergangenen Monaten den vermeintlichen Wendepunkt der Geldpolitik maßgeblich eingepreist hat und allein aus markttechnischen Überlegungen der eigentliche Beginn des „tapering“ ein vorläufiges Hoch der Zinsen markieren könnte (so wie auch der Beginn der Zinsanhebungen 2004 ein 2-jähriges Hoch markiert hat). Wird der entscheidende Einfluss der realen Zinsniveaus auf die Goldnachfrage beachtet, dann könnte sich der Beginn des „tapering“ paradoxerweise als Ende der negativen Goldpreisentwicklung herausstellen.