Devisen
Euro fällt unter 1,27 US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch an die Verluste vom Vortag angeknüpft und ist unter die Marke von 1,27 US-Dollar gefallen. Gegen Mittag stand die Gemeinschaftswährung nur knapp über dem Tagestief bei 1,2681 Dollar. Händler erklärten die Verluste weiterhin mit Spekulationen auf eine neue Lockerung der Geldpolitik im Euroraum. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,2762 (Montag: 1,2773) Dollar festgesetzt.
Gerüchte über mögliche Käufe von Unternehmensanleihen durch die EZB vom Vortag sind nach wie vor das bestimmende Thema am Devisenmarkt. EZB-Ratsmitglied Luc Coene hatte in einem Zeitungsinterview klar gestellt, dass es in der Notenbank derzeit keine konkreten Pläne zum Kauf von Unternehmensanleihen gebe. Allerdings sei über dieses Thema im geldpolitischen Rat diskutiert worden. Bisher hatte die EZB zur Ankurbelung der Konjunktur nur den Kauf von Kreditverbriefungen (ABS) und von gedeckten Anleihen (Covered Bonds) angekündigt.
Am Nachmittag rechnen Experten mit neuen Impulsen für den Devisenmarkt. Dann werden die mit Spannung erwarteten Daten zur Preisentwicklung in den USA veröffentlicht. Die stehen wegen der Geldpolitik der US-Notenbank Fed im Fokus. Am Devisenmarkt gab es zuletzt vor allem ein Thema: Wird die Fed die erste Zinserhöhung nach der Finanz- und Wirtschaftskrise wegen der zu geringen Inflation in den USA verschieben? Sollte es bei Preisdaten Abweichungen von der Markterwartung geben, dürfte dies "spürbare Reaktionen am Devisenmarkt auslösen", meint Experte Lutz Karpowitz von der Commerzbank./jkr/fr