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    Anleihen  2094  0 Kommentare Rumänische Rendite

    Staatsanleihen aus Rumänien haben wohl nur wenige deutsche Anleger auf ihrem Radarschirm. Dabei sind mit Anleihen des südosteuropäischen Landes attraktive Renditen möglich, überschaubare Risiken inklusive.

    Allen Unkenrufen zum Trotz bietet der Rentenmarkt trotzt der anhaltenden Niedrigzinsphase immer noch zahlreiche Möglichkeiten, Renditen von rund 3 Prozent oder mehr zu erzielen – nachrangig besicherte Unternehmensanleihen (Hybrid-Anleihen), High Yield Bonds oder Fremdwährungsanleihen sind nur einige Beispiele. 
     

    Neue Anleihe

    Knapp 3 Prozent Ertrag bietet auch die Mitte Oktober emittierte rumänische Staatsanleihe. Aktuell rentiert der in Euro denominierte Bond (ISIN: XS1129788524) mit Fälligkeit 28. Oktober 2024 mit 2,9 Prozent. Gegenüber einer Bundesanleihe mit vergleichbarer Laufzeit ist das ein Renditeplus von gut 2 Prozentpunkten. Die Anleihe weist eine privatanlegerfreundliche Stückelung von 1.000 Euro auf und ist mit einem Kupon in Höhe von 2,875 Prozent ausgestattet. 
     

    Robustes Wachstum

    Nachdem Rumänien 2013 mit einem Plus von 3,5 Prozent eine der höchsten Wachstumsraten in ganz Europa erzielte, wird sich das BIP-Plus im laufenden Jahr zwar auf geschätzte 2,4 Prozent reduzieren. Allerdings rechnen Experten damit, „das Rumänien 2015 wieder ein Wachstumsplus von 3,2 Prozent erreichen kann“, erklärt Grzegorz Sielewicz, Coface Economist Central Europe. 

    Mut macht auch das Leitungsbilanzdefizit, das laut dem IWF im Gesamtjahr 1,2 Prozent des BIP betragen wird – und damit ein deutlich geringes Niveau aufweisen würde als das vieler anderer Euro-Staaten. Auch was die Entwicklung des Budgetdefizits angeht, muss sich Rumänien nicht verstecken. „Angesichts gestiegener Einnahmen in Kombination mit (leicht) rückläufigen Ausgaben stand nach den ersten acht Monaten ein Budgetdefizit von 0,2 Prozent des prognostizierten BIP für 2014 zu Buche“, weiß Tobias Gruber, Analyst bei der WGZ Bank. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 1,1 Prozentpunkten. „Vor diesem Hintergrund sehen die Verantwortlichen Spielraum für einen etwas expansiveren Fiskalkurs zur Stützung der Wirtschaft – ohne dabei aber das ausgegebene Defizitziel von 2,2 Prozent des BIP zu gefährden“, fügt Analyst Gruber hinzu. Die vergleichsweise geringe Staatsverschuldung von rund 38 Prozent des BIP bietet im Notfall ebenfalls Spielraum für konjunkturelle Stimulierungsmaßnahmen. 
     

    Zahlungsausfall unwahrscheinlich

    Ob Rumänien im kommenden Jahr jedoch tatsächlich wieder um über 3 Prozent wachsen wird, bleibt abzuwarten. Grund: Die Wirtschaftsentwicklung des Landes ist stark von der Landwirtschaft geprägt – und somit auch stark vom Wetter abhängig. Laut Coface sind in diesem Bereich rund 31 Prozent aller Erwerbstätigen beschäftigt; so viel wie in keinem anderen EU-Land. Dies bedeutet: Fällt eine Ernte mal ins Wasser, würde wohl der gesamte Wirtschaftsmotor ins Stocken geraten. Die Gefahr eines Zahlungsausfalls erscheint angesichts robuster Fiskaldaten dennoch überschaubar, meinen auch die großen Ratingagenturen. „Rumänien kann seit Mitte Mai wieder auf eine durchgehende Investment Grade-Einstufung verweisen“, weiß Experte Gruber. 




    Franz von den Driesch
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    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
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    Verfasst von 2Franz von den Driesch
    Anleihen Rumänische Rendite Staatsanleihen aus Rumänien haben wohl nur wenige deutsche Anleger auf ihrem Radarschirm. Und dies, obwohl mit Anleihen des südosteuropäischen Landes attraktive Renditen möglich sind, überschaubare Risiken inklusive.