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    US-Anleihen  1005  0 Kommentare Richtungswechsel am Rentenmarkt?

    Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die US-Notenbank den Leitzins im kommenden Jahr erstmals wieder anheben. Um US-amerikanische Staatsanleihen sollten Anleger daher wohl eher einen Bogen machen.

    Ende 2014, Anfang 2015, Mitte 2015 oder im Herbst des kommenden Jahres. Der mögliche Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung seitens der US-Notenbank Fed wurde in den vergangenen Monaten weiter nach hinten verschoben, zumindest von einigen Experten. Zuletzt machten Gerüchte die Runde, wonach die Fed vor allem aufgrund eines schwächer als erwartenden Konjunkturverlaufs die Zinsen womöglich erstmals im Oktober 2015 anheben könnte. 

    Sollte die US-Wirtschaft jedoch im dritten Quartal – die Zahlen werden am 30. Oktober veröffentlicht – wie beispielsweise von den Commerzbank-Volkswirten erwartet mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3,2 Prozent erneut kräftig wachsen, dürfte der eine oder andere Experte den Zeitpunkt für die Zinswende womöglich wieder nach vorne verlegen. Die Analysten der Commerzbank erwarten den ersten Zinsschritt Mitte 2015. 
     

    Fed wird wohl 2015 aktiv

    Einigkeit herrscht jedoch (noch) darüber, dass die Fed im kommenden Jahr damit beginnen wird, die Geldschleusen peu à peu zu schließen. Die Zeiten, in den Anleger mit US-Staatsanleihen hübsche Renditen erzielen, könnten sich angesichts einer restriktiveren US-Geldpolitik dem Ende neigen; dies zumindest lässt ein Blick in die Vergangenheit erahnen. So legte etwa 1994 die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um rund 200 Basispunkte auf circa 8 Prozent zu. Im gleichen Jahr erhöhte auch die Fed den Leitzins – und zwar um 2,5 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. 

    Welche Auswirkungen alleine schon der Hinweis auf einen Richtungswechsel der Geldpolitik haben kann, zeigte das vergangene Jahr. Zwar drehte die Fed von Anfang Mai bis Ende Juni 2013 nicht an der Zinsschraube; doch schon allein die Diskussion um die Drosselung der Anleihekäufe der Fed ging mit einem Anstieg der zehnjährigen Rendite von rund 100 Basispunkte einher. 

    Nicht auszuschließen, dass die US-Renditen im Zuge der bevorstehenden US-Zinserhöhungen erneut zulegen und bereits investierte Anleger somit Kursverluste hinnehmen müssten. Renditen und Kurse bewegen sich am Rentenmarkt systembedingt entgegengesetzt. Grund zur Panik besteht nun aber dennoch nicht: Zum einen erhalten Anleger keine Garantie, dass die Kurse im Fahrwasser steigender Leitzinsen tatsächlich kräftig nachgeben. Hinzu kommt, dass aufgrund höherer Zinsen in den USA der Dollar zum Euro weiter aufwerten könnte und die möglichen Kursverluste am Rentenmarkt durch Währungsgewinne ausgeglichen werden könnten. Ein Engagement am US-Rentenmarkt drängt sich derzeit dennoch nicht auf. 
     

    Wette auf fallende US-Kurse

    Anleger, die sinkende US-Anleihekurse erwarten, können jedoch mit den Short-Varianten sogenannter MINI Future, Knock-Out oder Turbo-Zertifikaten auf den T-Note Future (Pendant zum Bund Future) an fallenden Kursen des Anleihebarometers partizipieren. Wie hoch dabei der mögliche Ertrag ausfällt, wird in erster Linie vom Hebel des jeweiligen Zertifikats bestimmt. Dabei gilt: Je höher der Hebel, desto höher die mögliche Rendite. Der Hebel wirkt jedoch in beide Richtungen. Dies bedeutet, dass Anleger im Falle eines steigenden T-Note Futures auch kräftige Verluste – bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals – hinnehmen müssten. Über den Kauf von Hebel-Zertifikaten sollten daher nur risikofreudige Anleger nachdenken. 




    Franz von den Driesch
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    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
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    Verfasst von 2Franz von den Driesch
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