AKTIE IM FOKUS
Hugo Boss muss sich warm anziehen - Krisen belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Egal ob Ukraine-Konflikt oder die Proteste in Hongkong - das wirtschaftliche Umfeld hat sich für den Modekonzern Hugo Boss deutlich eingetrübt. Konsequenz: Das Unternehmen hat seine Erwartungen an das Gesamtjahr heruntergeschraubt. Nun müssen sich auch die Aktionäre warm anziehen. Die Aktien von Hugo Boss sanken am Vormittag um 5,83 Prozent auf 99,02 Euro. Sie büßten damit über die Hälfte ihrer Erholung seit Mitte Oktober wieder ein. Der MDax lag derweil leicht im Plus.
BOSS WIRD DEUTLICH VORSICHTIGER
Boss passte "vor dem Hintergrund eines zunehmend herausfordernden konjunkturellen Umfelds und der zuletzt deutlich nachlassenden Branchendynamik in Europa" die Umsatz- und Ergebnisziele für das Jahr 2014 an. Gerechnet wird noch mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von bis zu 8 Prozent und einer operativen Gewinnsteigerung (Ebitda vor Sondereffekten) um bis zu 7 Prozent.
"Das erwischt den Markt auf dem falschen Fuß, nachdem das Unternehmen erst vor zwei Wochen noch Optimismus für 2015 verbreitet hat", sagte ein Börsianer. Bisher seien für 2014 hohe einstellige Steigerungsraten erwartet worden.
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AUCH QUARTALSERGEBNISSE ENTTÄUSCHEN
Boss enttäuschte Anleger und Analysten aber nicht nur mit den Prognosen, sondern auch mit den Ergebnissen des dritten Quartals. Es sei schwächer als am Markt erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Thierry Cota vom französischen Kreditinstitut Societe Generale. Er rechnet wie auch Ingbert Faust von der Investmentbank Equinet mit sinkenden Schätzungen.
Faust liegt mit seiner Gewinnschätzung für das Gesamtjahr um rund 10 Millionen Euro unter dem Marktkonsens. Aber selbst seine Schätzung hält er nun für unrealistisch./ag/das/fbr