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Eurokurs fällt auf den tiefsten Stand seit August 2012
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Eurokurs am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit August 2012 gedrückt. Der Euro fiel zeitweise bis auf 1,2396 Dollar nachdem er zuvor noch bei 1,2520 notiert hatte. Zuletzt erholte sich der Euro ein wenig und wurde mit 1,2434 Dollar gehandelt. Die EZB setzte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,2517 (Mittwoch: 1,2480) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7989 (0,8013) Euro.
"EZB-Präsident Mario Draghi hat die Fantasie auf eine weitere geldpolitische Lockerung verstärkt", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). So habe Draghi bekräftigt, dass die EZB bereit sei, mit weitergehenden unkonventionellen Maßnahmen gegen eine Phase zu niedriger Inflation vorzugehen. Die Mitarbeiter der EZB sollen schon jetzt mögliche Schritte vorbereiten, damit diese zügig umgesetzt werden könnten, falls es nötig sein sollte. Insgesamt soll die Bilanz der Notenbank von zwei Billionen Euro auf drei Billionen Euro ausgeweitet werden.
"Die EZB scheint für den letzten Schritt bereit zu sein, was konkret bedeutet, dass die Währungshüter im kommenden Jahr auch Staatsanleihen kaufen könnten", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Gerade der Aufkauf von Staatsanleihen gilt als wirksames Mittel, um die eigene Währung zu schwächen. Ein niedriger Eurokurs würde einerseits die Preise für Importwaren verteuern und so die Inflation beleben. Andererseits könnte die Wirtschaft durch stärkere Exporte gestützt werden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,78615 (0,78430) britische Pfund , 143,33 (143,21) japanische Yen und 1,2045 (1,2043) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1145,00 (1142,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 28 910,00 (28 990,00) Euro./jsl/bgf/stb