Lanxess vor DAX-Abschied!

Alle drei Monate überprüft die Deutsche Börse die Zusammensetzung ihrer Indizes. In diesem Jahr  entscheidet die Deutsche Börse am 3. Dezember über eine Neubesetzung ihrer Barometer. Lanxess ist im DAX der größte Wackelkandidat. Für den Chemiekonzern könnte bald ProSiebenSat.1 aufrücken – vermutlich aber erst im März.

An jedem dritten Arbeitstag im März, Juni, September und Dezember ist großes Stühlerücken in den Auswahlindizes der Deutschen Börse angesagt, bis runter zum SDAX. Dann trifft sich nämlich der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse, um über mögliche Auf- und Absteiger zu entscheiden. Wirksam werden die Beschlüsse Anfang Dezember dann am 19. Dezember. Ob ein Unternehmen aufgenommen wird oder einen Index verlassen muss, ist durch klare Regeln bestimmt. Grundsätzlich müssen Unternehmen für eine Aufnahme in die wichtigen Auswahlindizes die Transparenzanforderungen des Prime Standard erfüllen, fortlaufend auf Xetra gehandelt werden, über einen Unternehmenssitz in Deutschland verfügen, beziehungsweise einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit dort ausüben und mindestens 10 Prozent der Anteile im Streubesitz haben.

Die Regeln entscheiden

Wer dann in den DAX kommt, hängt allein vom Orderbuchumsatz und der Marktkapitalisierung der Aktien im Streubesitz ab. Bei anderen Indizes werden auch qualitative Faktoren wie die Sektorzugehörigkeit oder die Dividendenrendite und der Handelsumsatz in einer Aktie mit betrachtet.

Für die Bewertung gibt es zwei unterschiedliche Ansätze: Die reguläre Überprüfung und das strengere Fast Exit/Fast Entry. Wer sich für die genauen Rangkriterien interessiert, nach denen entschieden wird, kann dies im Leitfaden für Indizes auf dax-indices.com nachlesen. Ein Kandidat für einen Wechsel im SDAX schon im Dezember ist VTG, die nach der Marktkapitalisierung Rang 97 und nach Börsenumsatz Rang 85 belegen. Die Analysten der DZ Bank sehen gute Chancen, dass VTG den Sprung in den SDAX schafft – wohl für Delticom.

Byebye Lanxess?

Lanxess, 1 Jahr

Zum nächsten Termin im März wird es auch im DAX spannend. Dann besteht die Möglichkeit, dass Lanxess im Rahmen eines „Regular Exit“ den DAX verlassen muss. Sie belegen nach Marktkapitalisierung Platz 43 und nach Börsenumsatz Platz 27. Gleichzeitig erfüllt ProSiebenSat.1 aktuell die notwendigen Kriterien für eine Indexaufnahme mit Plätzen von 28 beziehungsweise 32 und haben somit gute Karten im März in den DAX aufzurücken. Auch für den MDAX sehen die Analysten einen möglichen Wechsel. Mit Zalando hat sich ein Kandidat für eine Aufnahme positioniert. Allerdings ist es noch fraglich, ob der Börsenumsatz ausreichen wird. Eng könnte es im März dann für Gerry Weber (55/47) oder Elringklinger (52/50) werden, die im MDAX aktuell die niedrigste relevante Marktkapitalisierung aufweisen.