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    Spanischer Ökonom de Soto  2512  0 Kommentare „Deflation ist keine Katastrophe, sondern ein Segen“

    Deflation lässt die reale Schuldenlast steigen und den Konsum einbrechen, warnen Experten. Alles Quatsch, findet der spanische Ökonom Jesús Huerta de Soto. Preisdeflation sei keine Katastrophe, sondern ein Segen. Wie das?

    Der spanische Ökonom Jesús Huerta de Soto räumt im Interview mit der „WirtschaftsWoche“ mit der Angst vor einer möglichen Deflation auf. Es seien die Vertreter des ökonomischen Mainstreams, die eine Deflationsangst schürten. „Sie argumentieren, Deflation lasse die reale Schuldenlast steigen und würge so die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ab. Dabei lassen die Deflationswarner unter den Tisch fallen, dass bei Deflation die Gläubiger gewinnen – was deren Nachfrage ankurbelt“, so der in Madrid lehrende Ökonom. Spanien sei ein gutes Beispiel, wie bei zurückgehenden Preisen die Wirtschaft wachse: „2013 entstanden 275.000 neue Arbeitsplätze, die Arbeitslosenquote sank von 26 auf 23 Prozent. Die Fakten widerlegen die Horrorszenarien von der bösen Deflation.“

    De Soto glaubt nicht, dass die normalen Bürger Angst vor sinkenden Preisen hätten. Auch die Befürchtung, der Konsum gehe bei sinkenden Preisen zurück, kann er nicht teilen. „Das ist ein abstruses Argument, das man immer wieder hört“, kritisiert der Ökonom und nennt das Beispiel neuer Smartphones. Diese würden „reißenden Absatz“ finden, obwohl die Käufer wüssten, dass die Geräte in ein paar Monaten billiger angeboten werden.

    Paris und Rom werden sich Reformdruck beugen müssen

    Des Weiteren unterstützt de Soto Deutschland in seinen Forderungen nach durchgreifenden Reformen in den Euro-Krisenländern und nennt abermals Spanien als ein Beispiel dafür, dass man mit beherzten Reformen aus der Krise kommen könne. „In Spanien haben zwei Regierungen innerhalb von anderthalb Jahren Reformen umgesetzt, von denen ich bisher nur zu träumen wagte, so de Soto. Wirtschaftspolitische Fehler machten sich jetzt direkt in einem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des betroffenen Landes bemerkbar und würden die Politiker so zu harten Reformen zwingen. In Spanien bessere sich dagegen mittlerweile die Lage: „Spanien fährt die Ernte der Reformen ein.“

    Dass Italien und Frankreich trotzdem zögern, durchgreifende Reformen umzusetzen, ist laut de Soto nicht hinzunehmen. Die Reformerfolge, die Spanien und andere Euro-Länder erzielt hätten, erhöhten den Druck auf Paris und Rom. „Die Franzosen werden um eine wirtschaftspolitische Rosskur nicht umhinkommen, auch wenn diese in der Bevölkerung auf Widerstände stößt“, prophezeit der spanische Ökonom und fordert gleichzeitig, Deutschland müsse deshalb mit gutem Beispiel vorangehen. De Soto: „Um den Reformdruck auf Frankreich und Italien möglichst hoch zu halten, sollte Deutschland an seiner Haushaltskonsolidierung festhalten.“ 





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