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    Aktien Europa  2405  0 Kommentare Erhebliche Diskrepanz zwischen der wirtschaftlichen Realität der Unternehmen und der negativen Wahrnehmung in der Eurozone

    Es ist manchmal schon verwunderlich, wie sehr sich die Wahrnehmung der Märkte von der wirtschaftlichen Realität der Unternehmen unterscheiden. So können wir derzeit an Europas Börsen eine erhebliche Diskrepanz zwischen der negativen Wahrnehmung der Eurozone durch die Anleger und der wirtschaftlichen Realität der Unternehmen feststellen. Obwohl das Wachstum in der Eurozone schwach bleibt, verzeichnen die europäischen Unternehmen und insbesondere die Zykliker weiterhin solide Ergebnisse. Diese Tatsache spiegelt sich bisher aber absolut nicht in den Bewertungen wider. Es gibt aber Anzeichen, dass sich dies allmählich ändert.

    Die große Sektorenrotation, die wir seit Ende März beobachten konnten, fiel diesen Monat sehr viel weniger stark aus. Während einige zyklische Sektoren wie die Automobilindustrie und das Baugewerbe eine deutliche Outperformance erzielten, entwickelten sich Pharma- und Ölaktien sowie andere Sektoren, die bis dahin gut abgeschnitten hatten, schwach.

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    Treten wir nun in eine Phase ein, in der die Bewertungen wieder in den Fokus rücken? Einiges spricht dafür.

    Vor ein paar Wochen, zu Anfang Oktober, erlebten Europas Aktienmärkte eine Phase erhöhter Volatilität. Die großen Indizes verzeichneten im Monatsverlauf Rückgänge um bis zu 10 Prozent, bevor sie zu einer starken Kurserholung ansetzten, ohne jedoch die Verluste komplett wieder aufzuholen. Diese Rückkehr der Risikoaversion resultierte aus dem Aufeinandertreffen von mehreren Faktoren: Ernüchterung nach der EZB-Sitzung, schwache Wirtschaftsdaten in der Eurozone (vor allem in Deutschland), Befürchtungen einer Verlangsamung der US-Konjunktur nach schwächer als erwartet ausgefallenen Daten, Ängste vor einer Ausbreitung des Ebola-Virus, Warten auf die Ergebnisse des Asset Quality Review und der Stresstests der EZB, Beginn der Berichtssaison und Vieles mehr. Alles in allem genügend Themen, die erneut Sorgen an den Märkten schürten.

    Zahlreiche Unternehmen konnten die Erwartungen übertreffen

    Die Nachrichten in der zweiten Monatshälfte trugen aber schließlich dazu bei, die Anleger zu beruhigen. Zunächst einmal stiegen die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone, die zu Beginn des Monats zurückgegangen waren (besonders in Deutschland), wieder an und deuten weiterhin auf ein positives Wachstum hin. Die Befürchtungen der Anleger, die zweitweise sogar auf die USA überzugreifen schienen, zerstreuten sich gegen Ende des Monats aufgrund von zwei wichtigen Ereignissen. Zunächst einmal bestätigte die erste BIP-Veröffentlichung für das dritte Quartal, dass die amerikanische Wirtschaft nach wie vor kräftig und stärker als erwartet wächst (+3,5% annualisiert). Auf der anderen Seite beendete die Fed ihr Anleihekaufprogramm und ihr knapp vier Jahre zuvor aufgelegtes quantitatives Lockerungsprogramm. Diese Entscheidung unterstreicht das Vertrauen der Notenbank in eine US-Konjunktur, die ausreichend stark ist, um keine Hilfe mehr zu benötigen.

    In Europa haben die von der EZB durchgeführten Stresstests verdeutlicht, dass bei den Banken im Großen und Ganzen kein Mangel an Eigenkapital besteht. Dieses positive Ergebnis sollte dann auch keine Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit nach sich ziehen. Die Banken haben im ersten Halbjahr erhebliche Anstrengungen zur Konsolidierung ihrer Bilanzen unternommen. Vor allem aus diesem Grund haben die meisten von ihnen die sogenannten Stresstests, welche auf sehr strengen Hypothesen aufbauten, erfolgreich gemeistert.“

    Der Auftakt der Berichtssaison der europäischen Unternehmen war das zweite Ereignis, das mit großer Spannung erwartet wurde. Der in den letzten Monaten zu verzeichnende Rückgang der Konjunkturindikatoren in der Eurozone hatte Befürchtungen geschürt, dass die Quartalsergebnisse enttäuschend ausfallen würden. Die ersten Veröffentlichungen spiegeln jedoch insgesamt keinen Einbruch der Aktivität wider. Ganz im Gegenteil. Zahlreiche Unternehmen konnten mit ihren Zahlen die Erwartungen übertreffen und sich gegenüber dem Vorquartal verbessern. Hierzu gehört beispielsweise die Zeitarbeitsfirma Hays, die ihren Umsatz im dritten Quartal um 9 Prozent steigerte (zweites Quartal: +7%). Dieser Umsatzanstieg ist insbesondere dem Europageschäft zu verdanken. Der gleiche Trend war bei Randstad zu beobachten. Der Automobilzulieferer Faurecia veröffentlichte ebenfalls sehr solide Zahlen in Europa (+9%), die mit den Trends des ersten Halbjahrs übereinstimmten. Insgesamt hat der Auftakt der Gewinnsaison im dritten Quartal die Analysten dazu gebracht, ihre Erwartungen nach oben zu korrigieren.  Treten wir nun wieder in eine Phase ein, in der die Bewertungen wieder in den Fokus rücken?

     



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    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
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