checkAd

    Ukraine-Konflikt  2572  3 Kommentare Anleger wenden sich ab - Droht der Ukraine bald die Staatspleite?

    Die Waffenruhe in der Ostukraine ist passé, stattdessen eskaliert der Konflikt erneut. Den Finanzmärkten dürfte das egal sein, sie haben die Ukraine ohnehin schon längst abgeschrieben. Die Regierung in Kiew steht mit dem Rücken zur Wand: Es droht die Staatspleite.

    Vor dem G20-Gipfel am Wochenende im australischen Brisbane ist die Lage in der Ukraine erneut eskaliert. Die Waffenruhe in der Ostukraine ist gebrochen. Laut dem „Spiegel“ macht der Westen Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich für die jüngsten Ereignisse verantwortlich. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kritisierte Putin in der „Bild“-Zeitung wegen des Bruchs der Waffenruhe scharf.

    Damit geht der politische Kampf um die Ukraine unvermindert weiter. Wirtschaftlich gesehen scheint die Schlacht dagegen längst verloren. „Die Märkte haben das Land bereits abgeschrieben“, schreibt die „Welt“, die Ukraine stehe kurz vor der Staatspleite.

    Pleitegefahr trotz vermeintlich niedriger Schuldenquote

    Fakt ist: 550 Millionen US-Dollar muss die Ukraine aufbringen, um die diesjährigen Fälligkeiten zu bedienen. Das dürfte ohne finanzielle Hilfe des Westens kaum zu stemmen sein. Insgesamt belaufen sich die Staatsschulden auf umgerechnet rund 65 Milliarden US-Dollar – die Hälfte davon in harten Devisen. Das entspricht einer Schuldenquote von über 50 Prozent.

    Das mag an für sich noch nicht allzu dramatisch klingen, zumal viele EU-Länder von einer solchen Schuldenquote derzeit nur träumen können. Allerdings verweist die „Welt“ darauf, dass ein Schuldner auch bei niedriger Quote pleitegehen könne, wenn die Gläubiger kein frisches Geld mehr nachschießen. Und genau das scheint in der Ukraine immer mehr der Fall zu sein.

    Anleger wenden sich ab

    So muss die Regierung in Kiew dem Bericht zufolge inzwischen Zinsen von 27,5 Prozent auf einjährige Staatsanleihen bieten, um sich überhaupt frisches Geld von den Anlegern leihen zu können. Diese wiederum rechnen wohl immer mehr mit einer Staatspleite. Das zeigt sich an den Kosten für die Absicherung gegen einen solchen Staatsbankrott. Grundlage für deren Berechnung ist die Pleitewahrscheinlichkeit eines Landes. Und betrachtet man die Pleitewahrscheinlichkeit binnen fünf Jahren, so zeigt sich: Die Finanzmärkte erwarten mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Staatspleite in der Ukraine. Mit 64 Prozent liegt die Ukraine auf Platz drei der am meisten gefährdeten Länder – nur Argentinien und Venezuela weisen eine noch höhere Pleitewahrscheinlichkeit auf.

    Damit glauben die Anleger mehr denn je an einen Staatsbankrott der Ukraine. Selbst auf dem Höhepunkt der kriegerischen Auseinandersetzungen mit Russland habe der Wert nie über 60 Prozent gelegen, bemerkt die „Welt“.

    Teufelskreis aus Währungsverlust und Inflationsanstieg

    Doch damit nicht genug. Neben einem massiven Vertrauensverlust der Märkte leidet die Ukraine vor allem unter einem „Teufelskreis aus fallender Währung und hoch schnellender Inflation“. Im Vergleich zu Beginn des Jahres habe sich der Wert der ukrainischen Währung Hrywnja gegenüber dem US-Dollar fast halbiert, gegenüber dem Euro verlor sie rund 42 Prozent. Parallel dazu ist die Inflationsrate im Oktober auf fast 20 Prozent angestiegen.





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Ukraine-Konflikt Anleger wenden sich ab - Droht der Ukraine bald die Staatspleite? Die Waffenruhe in der Ostukraine ist passé, stattdessen eskaliert der Konflikt erneut. Den Finanzmärkten dürfte das egal sein, sie haben die Ukraine ohnehin längst abgeschrieben. Die Regierung in Kiew steht mit dem Rücken zur Wand: Es droht die Staatspleite.