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    FRweekly-briefing  786  0 Kommentare Warten auf die Jahresendrallye

    Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

    Es sah wirklich gut aus: Seit Anfang Oktober stieg der Deutsche Aktienindex DAX wieder deutlich an. Eine Jahresendrallye schien möglich. Doch dann ging es in der vergangenen Woche wieder nach unten. Sorgen um eine frühere Zinserhöhung in den USA als gedacht, verdarben den Börsianern die Laune. Christoph Geyer, technischer Analyst der Commerzbank, glaubt nicht, dass es lediglich ein kurzer Ausreißer nach unten war. Vielmehr mehrten sich die Anzeichen für eine anhaltende Korrektur. Zwar sei der aktuelle Trendkanal noch intakt. Über kurz oder lang dürfte dieser aber nach unten aufgelöst werden. „Da der Stochastik-Indikator bereits eine Divergenz gebildet hat und der MACD-Indikator (Indikator für das Zusammen-/Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts, d. Red.) beginnt abzukippen, könnte die erwartete Korrekturbewegung bereits bevorstehen“, ist Geyer überzeugt. „Ein erneuter Test der alten Tops wird vor diesem Hintergrund immer unwahrscheinlicher.“ Als wichtiger charttechnischer Widerstand habe sich mit der jüngsten Kursentwicklung der Bereich der fallenden 200-Tage-Linie um 9.505 Punkte bestätigt, meint Dirk Oppermann, Charttechniker der DZ Bank. „Insgesamt steht hierdurch ein Test der Unterstützung um 9.160 Punkte auf der Agenda.“ 

    Commerzbank: Kaufen, wenn DAX auf 9.000 Punkte fällt

    Die fundamental argumentierenden Analysten sind deutlich optimistischer – zumindest für die lange Sicht. Als Grund nennt Andreas Hürkamp von der Commerzbank das anhaltend robuste M1-Geldmengenwachstum im Euroraum und in den USA. „Und die fallenden Inflationserwartungen sprechen für eine weiterhin sehr expansive Geldpolitik.“ Hürkamp hält daher an der Empfehlung fest, Positionen auszubauen, sobald der DAX auf oder unter das Niveau von 9.000 Punkten fällt.
    Hürkamps Postbank-Kollege Heinz-Gerd Sonnenschein rechnet mit einer weiterhin hohen Volatilität an den Börsen. Angesichts der insgesamt moderaten Bewertungen, gemessen an den Kurs-Gewinn-Verhältnissen, geht er aber nicht von einer deutlichen Abwärtsbewegung aus. Im Gegenteil: „Mit der in der Alten Welt voranschreitenden konjunkturellen Erholung und dem daraus resultierenden Potenzial steigender Umsätze und Gewinne, erwarten wir den DAX, den EuroStoxx 50, den S&P 500 und den japanischen Topix auf Sicht von zwölf Monaten deutlicher über den aktuellen Niveaus.“ Den DAX sieht der Postbanker in einem Jahr bei 9.900 bis 10.100 Punkten.

    DekaBank: Preisanstiege bei Rohstoffen gehören der Vergangenheit an

    Rohstoffe bieten sich derzeit nicht wirklich als Alternative zum Aktienmarkt an. Nur wenigen Rohstoffe gelang es in den vergangenen Wochen, sich dem Abwärtstrend bei den Preisen zu entziehen. „Anstiege gab es insbesondere bei den Getreidepreisen“, schreiben die Rohstoff-Analysten der DekaBank. Mit einem Blick auf die Versorgungslage dürfte diese Entwicklung allerdings nur von kurzer Dauer sein. „Genussmittel wie Kaffee oder Kakao haben sich hingegen aufgrund der günstigen Witterung maßgeblich verbilligt.“ Im Preis nochmals kräftig nachgegeben haben auch Edelmetalle und Energierohstoffe. „Vor allem die Ölpreise liegen zurzeit mit mehr als zehn Prozent unter dem Vormonatsniveau“, so die Analysten. „Es zeichnet sich bereits seit längerem ab, dass starke Preisanstiege an den Rohstoffmärkten vorerst der Vergangenheit angehören.“ Die neu geschaffenen Produktkapazitäten in Verbindung mit einem nur moderaten weltweiten Anstieg der Nachfrage, ließen keine Rohstoffknappheit und damit auch keine nennenswerte Preisanstiege zu.

    Besonders stark müssen derzeit Gold-Anleger sein. Der Preis des Edelmetalls ist inzwischen auf unter 1.200 US-Dollar gesunken. Und damit muss noch längst nicht Schluss sein: „Gold könnte kurzfristig dreistellig werden“, warnt Ronald-Peter Stöferle. Der Mitbegründer der liechtensteinischen Anlagegesellschaft Incrementum ist eigentlich ein Verfechter von Gold als Absicherung. Und auch Crash-Prophet Max Otte, der Goldminen-Aktien in seinem „Vermögensbildungsfonds“ hält, zeigt sich resigniert: „Wir halten seit einem Jahr Aktien von Goldminen, das macht keinen Spaß.“ Vor rund einem halben Jahr hatte Otte auf einer Veranstaltung in München noch sehr überzeugt von diesen Investments gesprochen. 

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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