ThyssenKrupp, Salzgitter, Arcelor – Stahlbranche besser als erwartet
Die Aktionäre von Stahlunternehmen schöpfen wieder Hoffnung. So konnte Salzgitter mit seinen Ergebnissen aus den ersten neun Monaten positiv überraschen und auch der deutsche Branchenverband meldet Auftragszuwächse, wenn auch kleine. Vorsichtiger Optimismus macht sich also breit, das belegen auch die Zahlen anderer Stahlhersteller. Für Anleger bieten sich mit Aktienanleihen Chancen, um von der aktuellen Stabilisierung der Stahlaktien zu profitieren.
Salzgitter macht Mut
Bei Stahlwerten beachten Anleger wieder die positiven Unternehmensmeldungen stärker. Zwar musste Salzgitter aus dem MDAX seine Umsatzprognose für das laufende Jahr kassieren, doch das Unternehmen macht wieder Gewinne – und das wird honoriert. Der Umsatz wird im Jahr 2014 aufgrund des hohen Angebots in Europa nicht wie geplant bei zehn, sondern bei neun Milliarden Euro liegen. Dafür liegt der Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres bei 5,5 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 366 Millionen Euro entstanden ist. Das Sanierungsprogramm trägt beim zweitgrößten deutschen Stahlhersteller erste Früchte und macht damit das erste positive 9-Monatsergebnis seit 2011 möglich. Mit einer Eigenkapitalquote von fast 40 Prozent ist Salzgitter gut gerüstet, um gut aus der Stahlkrise zu kommen.
Mut machen auch die Auftragseingänge in der deutschen Stahlindustrie, die im dritten Quartal um 1,4 Prozent zulegten. In den ersten neun Monaten war der Zuwachs mit 2,9 Prozent allerdings höher. Die Aktie befindet sich auf Jahressicht noch in einem Abwärtstrend, versucht aber auf dem Niveau bei rund 26 Euro einen Boden auszubilden. Daher bieten sich Aktienanleihen für den vorsichtigen Anleger an, etwa die VZ3RK9 mit einem Basispreis von 26 Euro, der nah am aktuellen Kurs von 26,30 Euro liegt. Das Papier mit Laufzeit März 2015 bietet eine maximale Renditechance von 5,8 Prozent, also rund 19 Prozent p.a. an.
Arcelor, Klöckner und ThyssenKrupp suchen einen Boden
Ähnliche Stabilitätsversuche unternimmt gerade die Aktie des weltweit größten Stahlherstellers ArcelorMittal. Den Anteilsschein hat es im Jahresverlauf arg gebeutelt: minus 25 Prozent. Aktuell pendelt sich die Aktie bei rund zehn Euro ein. Operativ scheint der Boden schon mal erreicht. Bei den jüngsten Quartalsergebnissen lag der Gewinn über den Erwartungen der Analysten. Das schaffte auch Klöckner aus dem MDAX, die sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz über den Analystenschätzungen lagen. Der Stahlkocher profitiert dabei von seinem Engagement in den USA, das im Gegensatz zum Europageschäft floriert. Klöckner konnte im abgelaufenen Quartal einen Gewinn in Höhe von 15 Millionen Euro vorweisen, im Vorjahr war es noch ein Verlust. Auch die Klöckner-Aktie stabilisiert sich bei rund neun Euro.
ThyssenKrupp befindet sich nach Jahren schwacher Ergebnisse ebenfalls auf dem Weg der Besserung. Das Unternehmen hat im laufenden Geschäftsjahr sogar wieder Gewinne im Blick. Am kommenden Donnerstag legt ThyssenKrupp seine Bilanzergebnisse vor und Analysten erwarten einen (bereinigten) Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Dabei setzt der Konzern auf Hochtechnologie in den Wachstumsländern China und USA. Das Stahlgeschäft liefert inzwischen nur noch einen Umsatzbeitrag von 30 Prozent. Man will den Sprung zu einem Technologiekonzern schaffen, Stahl soll dann nur ein Bereich von mehreren sein. Vorteilhaft dürfte sich auch das Kostensenkungsprogramm auswirken, das Einsparungen von 2,3 Milliarden Euro bis Ende 2015 vorsieht.
Wer nach der jüngsten Aktienkursentwicklung auf eine anhaltende Stabilisierung in diesen Aktien setzen will, kann auch bei ArcelorMittal (WKN: PA7D7B), Klöckner (WKN: PA3XL7) und ThyssenKrupp (WKN: VZ4UAP) Aktienanleihen einsetzen. Die ausgesuchten Papiere haben Laufzeiten bis März 2015, die Basispreise liegen leicht über den aktuellen Kursen der Aktien und die Renditechancen betragen zwischen acht und 8,7 Prozent.