Rohstoffe - Energie
Griechisches Feuer aus Aserbeidschan
Aserbeidschan ist heute und war auch früher ein wichtiges Öl und Gas produzierendes Land.
Griechisches Feuer wurde im Altertum das Erdöl genannt. Im Raum des Kaspischen Meeres ist Aserbeidschan ein weltweit wichtiger Erdölexporteur.
Neft Daslari ist die weltweit erste Offshore-Bohrinsel und eine vollständige Stadt. 1949 von Stalin und der damaligen Sowjetunion auf Stelzen im Kaspischen Meer errichtet, ist sie noch immer in
Betrieb. 300 Kilometer Brücken, 2000 wacklige Plattformen, zudem Moschee, Bibliothek, Limonadenfabrik, Festsaal und ein öffentlicher Park gehören zu der gigantischen Anlage. Aber mit inzwischen
deutlich sinkender Rentabilität verwahrlost Neft Daslari aufgrund ihres Alters heute.
Aserbeidschan, am östlichen Rande des Südkaukasus gelegen, zählt zu den ältesten großen Produktionsstätten von Öl und Gas. 1898 war es sogar das weltweit größte Erdölförderland. Noch 1941 kamen von dort rund 75 Prozent der gesamten sowjetischen Ölproduktion. Großer Vorteil des Öls aus dem seit 1991 unabhängigen Aserbeidschan ist die besonders hohe Qualität des Erdöls. Mit einer Produktion von 931.880 Barrel pro Tag ist das Land derzeit Nummer 17 unter den Erdölexporteuren. „In Aserbeidschan befinden sich sehr große Öl- und Gas-Systeme“, sagt Andrea Cattaneo, Chef des kanadischen Öl- und Gas-Unternehmens Zenith Energy.
Bekannt wurde Baku, die Hauptstadt Aserbeidschans, nebenbei bemerkt, als Austragungsort des Eurovision Song Contestes in 2012. Früher wurde Baku sogar das Dallas von Eurasien genannt. Heute ist Aserbeidschan ein Mitglied des Europarates und mit der EU über die Europäische Nachbarschaftspolitik verbunden. Die Wirtschaft Aserbeidschans wächst schnell, vor allem aufgrund seiner expansiven Erdölindustrie. Seit 2005 transportiert die 1768 Kilometer lange BTC-Ölpipeline das Rohöl von Baku über Georgien in die Türkei, nach Ceyhan.
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Auch verfügt das Land am Kaukasus über große Erdgasvorkommen. Der russische Gasmonopolist Gazprom ist dort traditionell bereits aktiv. Mit dem Bau der Gasleitung South Stream will Gazprom die Ukraine umgehen. "Erdgas-Importe aus der Ex-Sowjetrepublik seien im strategischen Interesse ganz Europas", sagte erst kürzlich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban, der am 11. November eine strategische Partnerschafts-Erklärung mit dem aserbeidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev unterzeichnete.