LNG – Nachfrageboom bei Flüssiggas

Erdgas nimmt am weltweiten Energiemix einen steigenden Anteil an. Die USA setzen auf Gas und Fracking und auch China setzt auf Gas und stützt damit die Nachfrage. Laut dem Report der Internationalen Energieagentur wird die prognostizierte Verdoppelung der chinesischen Gasnachfrage bis 2019 eine leichte Verlangsamung des Wachstums in anderen Bereichen der Welt kompensieren. Laut der Prognose steigt die Nachfrage pro Jahr um 2,2 Prozent bis 2019. Verflüssigtes Erdgas (LNG) wird viel von dieser Nachfrage abdecken, zumal die politische Komponente um Russland diese Transportform antreibt. Wir schauen uns das Umfeld bei Flüssiggas einmal an.

Der LNG-Handel ist international aufgestellt. In einer Abkehr von der traditionellen Dominanz der staatseigenen Lieferanten werden nach Ansicht der Internationalen Energieagentur (IEA) Privatunternehmen in Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten die Führung beim Ausbau des Flüssiggashandels übernehmen. Das LNG-Geschäft wird dem IEA-Bericht zufolge voraussichtlich bis 2019 um 40 Prozent wachsen. Die Hälfte aller neuen LNG-Exporte werde aus Australien stammen, während bis 2019 rund 8 Prozent des globalen LNG-Handel aus Nordamerika kommen werden.

Nachfrage könnte bis 2020 stark anziehen

Wie aus dem World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) hervorgeht, wird Erdgas im weltweiten Energiemix eine zunehmende Rolle spielen. Der Anteil wird voraussichtlich von 21 Prozent (2010) auf 25 Prozent (2035) wachsen. Dabei wird das LNG-Nachfragewachstum vor allem bis 2020 noch stärker ausfallen. Die Agentur schätzt, dass sich die globale LNG-Nachfrage 2030 auf das doppelte Niveau von 2012 erhöhen könnte.

Einer Ende September vorgelegten Studie von Cedigaz, dem Internationalen Zentrum für Erdgasinformationen, zufolge wird LNG als Kraftstoff bis 2035 einen bedeutenden Marktanteil im Verkehrssektor erreichen. Das größte Potenzial wird im Straßenverkehr gesehen, wo die jährliche Nachfrage voraussichtlich 96 Millionen Tonnen erreichen wird. Im Schifffahrtsbereich geht Cedigaz von einem Wachstum auf 77 Millionen Tonnen pro Jahr aus. Im Eisenbahnsektor könnten jährlich weitere 6 Millionen Tonnen an weltweiter Nachfrage dazukommen.

Europas Importbedarf wächst

Laut einer Studie des Bremer Instituts für Trend- und Marktforschung, trend:research, gilt Flüssigerdgas (LNG) als die am schnellsten wachsende Energiequelle der Zukunft. Bis 2030 sollen 50 Prozent des internationalen Gashandels über LNG abgewickelt werden, erwartet trend:research. Führende Unternehmen wie ExxonMobil rechnen mittelfristig mit einer Verdopplung der Nachfrage. Insbesondere Asien plant seinen wachsenden Energiebedarf mit LNG zu decken. Doch auch für Deutschland und Europa bietet sich Potenzial im LNG-Markt. Bei einer rückläufigen Gasförderung innerhalb der EU wird der Importbedarf mittelfristig wachsen. Zudem dürfte in Deutschland die Stromerzeugung aus Erdgas zunehmen.