Staatsanwaltschaft untersucht Aktiengeschäfte von BNP-Führungskräften
PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank BNP Paribas kommt nicht zur Ruhe. Nach der Rekordstrafe im Sommer wegen Verstößen gegen US-Handelssanktionen hat nun die französische Staatsanwaltschaft Top-Manager des Instituts ins Visier genommen. Die Ermittler gingen seit Anfang November dem Verdacht auf Insidergeschäfte nach, sagte eine Behördensprecherin am Dienstagabend und bestätigte damit entsprechende Presseberichte. Sie wollte sich aber nicht dazu äußern, gegen welche Manager ermittelt wird. Die Bank kommentierte den Fall zunächst nicht.
2013 hatten Verwaltungsratschef Baudouin Prot, dessen Vorgänger Michel Pebereau und der Co-Chef fürs operative Geschäft, Philippe Bordenave zusammen 290 000 eigene BNP-Aktien im Wert von rund 13 Millionen Euro verkauft. Damals hatten in den USA die Ermittlungen zu den BNP-Geschäften mit sogenannten Schurkenstaaten wie Iran, Sudan und Kuba begonnen.
In der Öffentlichkeit hatte sich die Bank stets sehr bedeckt über die möglichen Folgen gehalten. Der Aktienkurs geriet im Zuge der Verhandlungen unter die Räder. Schließlich erklärte sich BNP Ende Juni offiziell für schuldig und akzeptierte eine Strafe von 8,97 Milliarden US-Dollar. Das führte im zweiten Quartal zu einem Rekordverlust.
Die Ermittlungen gegen die Führungskräfte werden von der neuen französischen Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft für Finanzkriminalität geführt. Unter der Leitung von Eliane Houlette ist sie auf Fälle von Korruption und Steuerhinterziehung spezialisiert./enl/fbr