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    Rohstoffe - Gold  3055  2 Kommentare Gold? Nein danke! – Sagt der Staat

    Was eine Welt ohne Papiergeld für Gold bedeuten würde.

    Wie würde eine Welt ohne Papiergeld aussehen? Viele Systemkritiker sehen darin ein Übel. Doch eigentlich sollten die Notenbanken und Staaten dieses Bargeld abschaffen. Ihre Kontrolle würde wachsen. Doch Gold wäre der Fluchtpunkt.

    Da haben sich die Zentralbanken über die vergangenen Jahrzehnte selbst ins Fleisch geschnitten. Oder besser gesagt, sie haben sich einiger ihrer Optionen beraubt. Denn mit dem hemmungslosen Drucken von Papiergeld haben sie sich selbst einen Bremsklotz für ihre Zinssenkungsmaßnahmen gesetzt.

    Wieso? Ganz einfach. Läuft die Konjunktur nicht zum besten, können die Notenbanker Geld ins System werfen oder sie können die Zinsen senken. Erwiesener Maßen sind Zinssenkungen im gesamten volkswirtschaftlichen Kontext wirkungsvoller. Doch in der letzten Zeit liegen die Leitzinsen bereits auf Niveaus nahe Null. Gerne würden die Notenbanken das Zinsniveau ins negative Territorium treiben. Theoretisch könnten sie dies auch. Doch nun kommt das Bargeld. Was würden Privatanleger wie Institutionelle wohl tun? Sie würden ihre Konten leeren und sich das Papiergeld mitnehmen. Das wird immerhin mit Null Prozent verzinst und nicht mit minus drei oder vier Prozent.

    Wirtschaftswissenschaftler haben bereits exotische Modelle entwickelt, um das Halten von Bargeld unattraktiv zu gestalten. Das geht von Abstempeln der Banknoten, die dadurch kontinuierlich an Wert verlieren bis hin zu Tombolas, bei denen einzelne Geldschein über ihre Kennnummern aus dem Verkehr gezogen werden.

    Es gibt an die 4000 US-Dollar in Scheinen und Münzen pro Kopf der Bevölkerung in den USA. In Deutschland und anderen europäischen Ländern dürfte es ähnlich aussehen. Und in Japan soll sogar zweimal soviel Bargeld in Umlauf sein. Die Notenbanken haben daher einen Riesenrespekt vor einem Run auf die Banken, wenn sie die Zinsen stark negativ gestalten würden.

    Doch es gibt einen Ausweg aus diesem Dilemma. Und es wird über kurz oder lang dazu kommen: die Abschaffung des Papiergelds oder zumindest eine sehr starke Einschränkung. Dies kann sich zum Beispiel der Ausnahme-Ökonom Kenneth Rogoff aus. Der Professor an der Harvard Universität und ehemalige Chef-Volkswirt des Internationalen Währungsfonds dürfte wohl sehr gut wissen, wie die Möglichkeiten der Notenbanken und Staaten diesbezüglich einzuschätzen sind. Erst jüngst brachte Rogoff an der Ludwig-Maximilians-Universität in München seine Überlegungen diesbezüglich den Wirtschaftsstudenten näher. Das Ersetzen von Bargeld durch elektronisches Geld ist also bereits weiter als viele Normalbürger denken würden.

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    Ingrid Heinritzi
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    Ingrid Heinritzi beschäftigt sich sehr mehr als 15 Jahren mit den Rohstoffmärkten und Bergbauaktien. Die studierte Rechtsanwältin schreibt seit Jahren regelmäßig Beiträge über Rohstoffunternehmen und einzelne Rohstoffe. Bis 2011 war sie Chefredakteurin des "Rohstoffdepots" vom Gevestor-Verlag und schreibt aktuell unter anderem für www.rohstoffenews.de.
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    Verfasst von 2Ingrid Heinritzi
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