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    Julius Bär  1182  0 Kommentare EZB sollte Wechselkurs wie Schweizer Notenbank deckeln

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Investmentbank Julius Bär empfiehlt der Europäischen Zentralbank (EZB), der Schweizer Notenbank (SNB) zu folgen und ihren Wechselkurs zu deckeln. Wie die SNB könnte die EZB einen Höchstkurs für ihre Währung festlegen. "Eine starke Wechselkursbeeinflussung durch die EZB mittels einer zu verteidigenden Wechselkursschwelle für den Euro, ganz ähnlich wie es die SNB beim Franken zum Euro aus Schweizer Sicht betreibt, wäre eine vernünftige Idee in der heutigen verzwickten Lage", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Wirtschaftsausblick.

    Als Grund für den Vorschlag nennt Chefökonom Janwillem Acket den aus seiner Sicht im kommenden Jahr aufwertenden Euro. "Sobald die seit Mitte 2014 bestehende lockere Geldpolitik der EZB ab dem zweiten Quartal 2015 das Wachstum in der Eurozone anzukurbeln beginnt, wird der Aufwertungsdruck auf den Euro übers Jahr 2015 zunehmen." Eine stärkere Währung verteuert Ausfuhren und bremst die Konjunktur. Zudem werden importierte Waren günstiger, was die im Euroraum ohnehin schwache Teuerung zusätzlich dämpfen würde. Dass die EZB die Idee umsetze, sei aber unwahrscheinlich, schränkt Acket ein.

    Die SNB hatte im Herbst 2011 für den Franken einen Höchstkurs zum Euro festgesetzt, weil die Schweizer Währung zuvor wegen der Euro-Schuldenkrise stark aufwertete. Um die Grenze zu halten, musste die Notenbank massiv am Devisenmarkt intervenieren. Dazu verkaufte sie in großem Umfang Schweizer Franken gegen Euro. Das Geld floss unter anderem in deutsche Bundesanleihen. Zusammen mit früheren Eingriffen am Währungsmarkt haben sich die Devisenreserven der SNB von knapp 100 Milliarden Franken vor der Krise auf zuletzt rund 470 Milliarden Franken fast verfünffacht.

    Die damit einhergehende Ausweitung der SNB-Bilanz hat mittlerweile Kritiker auf den Plan gerufen. Ende November findet in der Schweiz ein Referendum statt, das der Notenbank vorschreiben soll, 20 Prozent ihrer Währungsbestände in Gold zu halten. Zudem soll der SNB der Goldverkauf verboten werden. Die Notenbank wert sich gegen die Initiative, weil sie die Flexibilität ihrer Geldpolitik bedroht sieht. Auch zahlreiche Ökonomen aus großen Geschäftsbanken kritisieren die geplante Teildeckung der Währungsbestände mit Gold./bgf/fr




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