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    China spielt mit im Währungskrieg

    Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de

    Die Senkung der Zinssätze durch die chinesische Notenbank am Freitag zeigt, dass China mitspielen will im Konzert der Währungskrieger. Klar: man will kleineren Unternehmen helfen, günstigere Kredite zu bekommen, will auch den Immobiliensektor stützen etc. Aber die Zinssenkungen wären mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erfolgt, wenn die Bank of Japan und die EZB nicht ihre ultralaxe Geldpolitik noch weiter ausgeweitet hätten.

    Mit dieser Politik exportieren Europa und Japan ihre Deflation, auch nach China. Damit entsteht Aufwertungsdruck auf den Yuan, der praktisch immer noch an den US-Dollar gekoppelt ist. Wird der Dollar stärker, muss der Yuan normalerweise gegenüber anderen Währungen mit aufwerten. Und genau das kann Chinas Führung nicht gebrauchen in einer ökonomisch entscheidenden Situation: Die Preise am Immobilienmarkt sind seit einem halben Jahr rückläufig – katastrophal für eine auf Pump basierende Wirtschaft. In China galt lange: das Wachstum wird ewig weitergehen, also laßt uns Schulden machen. Wenn dieses Dogma in sich zusammenbricht – und es bricht gerade in sich zusammen – muß man entweder sich gesund-schrumpfen, was keiner will, oder eben weiter expandieren. Und expandieren kann man nur, wenn man sich weiter verschuldet. Das hat Chinas Führung wohl jetzt erkannt.

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    Laut einem Bericht von Reuters, der sich auf einen Insider der chinesischen Geldpolitik beruft, ist die jüngste Zinssenkung nur der Auftakt für weitere Massnahmen. Die Chinesen haben erkannt, dass die einzige Chance darin besteht mitzuspielen im Konzert der Währungs-Abwerter. Früher oder später werden sich auch die Amerikaner diesem Sog nicht mehr entziehen können – die Fed kann in diesem globalen Umfeld nicht das Gegenteil dessen tun, was die anderen wichtigen Notenbanken betreiben. Und das bedeutet: zunächst fällt die Zinsanhebung in den USA aus, die in den Märkten als fest eingpreist gilt. Und dann kommt wahrscheinlich QE4 – das Rad wird sich dann immer schneller drehen.

    Für Inhaber von Aktien und Immobilien ist das zunächst eine gute Nachricht: mit der Politik der Notenbanken werden die Vermögenspreise weiter steigen – auch der Dax. Die Rally, die wir in der letzten Wochen gesehen haben mit einem der größten Wochen-Anstiege der letzten Jahre, ist da wohl nur der Anfang. Langfristig ist das eine Katastrophe, weil man gewissermaßen auf Kosten der Zukunft lebt.

    Deutlich wird das besonders bei US-Unternehmen, die bereits über 90% ihrer Gewinne an Aktionäre ausschütten:

    US-Unternehmen Ausschüttungen
    (Grafik: Financial Times)

    Das Geld geht also nicht in die Forschung oder wird zukunftsträchtig investiert, sondern im Hier und Jetzt ausgeschüttet, verkonsumiert. Damit verbraucht man die Zukunft in der Gegenwart – mit Folgen für diejenigen, die später dann Mangel erleben werden. Aber darüber denkt jetzt eben keiner nach - wir brauchen eben Wachstum, Wachstum und nochmal Wachstum. Wo das inbesondere in Europa mit seiner schrumpfenden und alternden Bevölkerung herkommen soll, bleibt wohl ein sehr gut gehütetes Geheimnis unser Politiker und Wirtrschaftslenker!




    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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