Libor-Skandal
BaFin-Ermittlungen bei Deutsche Bank vor Abschluss - Was droht Co-Chef Anshu Jain?
Die Ermittlungen der Finanzaufsicht BaFin zur Manipulation des Referenzzinses Libor stehen unmittelbar vor dem Abschluss. Der Prüfbericht der Behörde über die Vorgänge bei der Deutschen Bank soll „um die Jahreswende“ fertig sein, berichtet die „WirtschaftsWoche“ unter Berufung auf hochrangige Kreise des Finanzministeriums: „Die Fakten sind alle bekannt, es geht noch um die abschließende Bewertung“, wird ein Insider zitiert.
Derzeit sei noch zu klären, inwieweit Vorgesetzte für die zum Teil krassen Mängel bei der Kontrolle der für die Ermittlung des Zinssatzes zuständigen Händler verantwortlich gewesen seien. Diese Frage ist für den Co-Chef der Bank, Anshu Jain, von entscheidender Bedeutung, leitete er doch zur Zeit der Libor-Trinkereien das Investmentbanking der Deutschen Bank. Ihm drohe im Extremfall die Abberufung als Vorstander der Deutschen Bank durch die BaFin. Allerdings sei nicht davon auszugehen, schreibt das „manager magazin“ unter Bezug auf Ministeriumskreise.
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Der Libor-Skandal ist nicht die einzige Baustelle der Deutschen Bank: Erheblich länger als ursprünglich erwartet werden sich wohl die Ermittlungen zur Manipulation von Devisenkursen ziehen. Ein Ergebnis dürfte erst in der zweiten Jahreshälfte 2015 vorliegen. Bisher hätten die BaFin-Ermittler nur Einzelfälle gefunden, schreibt die „WirtschaftsWoche“.