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     1353  0 Kommentare Gold: Quo vadis?

    Was steckt hinter der schwachen Entwicklung des Goldpreises und welche Faktoren könnten Gold in einen Bullenmarkt versetzen? Ökonomen und Strategen von Aberdeen, Candriam, DekaBank, ERSTE-SPARINVEST, Incrementum, LBBW, MYRA Capital, Petercam, Raiffeisen Capital Management, Standard Life Investments und UBS Wealth Management mit ihren Einschätzungen.

    Aktuelle Frage im e-fundresearch.com Economics Forum:

    „Trotz verschiedener geopolitischer Krisenherde sowie der jüngsten Volatilitätssteigerung an den Märkten, konnte Gold den Bärenmarkt noch nicht verlassen. Was steckt hinter der schwachen Entwicklung des Goldpreises und welche Faktoren könnten Gold in einen Bullenmarkt versetzen?“

    Gerhard Winzer, Chief Economist, ERSTE-SPARINVEST (20.11.2014):

    Im Unterschied zu Anleihen versprechen die monetären Eigenschaften des Edelmetalls Gold per Konventionen einen Hedge gegenüber Inflation und einen Zusammenbruch des Finanzsystems. Genau das wurde mit dem Ausbruch der Großen Rezession, dem Fokus auf die nicht nachhaltige Dynamik der Staatsschulden und dem starken Anstieg der globalen Zentralbankgeldmenge befürchtet. Dabei wurde übersehen, dass in einer wirtschaftlichen Situation nahe einer Liquiditätsfalle (Zinsen bei null Prozent können die wirtschaftliche Aktivität nicht anregen) ansteigende Budgetdefizite nicht zu steigenden Renditen führen, wenn die Zentralbank als Kreditgeber der letzten Instanz bereitsteht. Ebenso wenig kann das Drucken von Geld in einer Liquiditätsfalle zu einem Anstieg der Inflation führen. Das Edelmetall Gold ist in dieser Situation für die Portfoliokonstruktion wenig brauchbar.

    Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank (21.11.2014):

    „Gold ist eine Krisenwährung. Die jüngste Eindämmung der Euro- und  Finanzkrise steckt hinter dem Rückgang des Goldpreises. Auf die nächsten ein bis zwei Jahre sehen wir hier keine Trendumkehr. Kurzfristig kann die Schweizer Goldinitiative Einfluss nehmen..."

    Gökhan KulaManaging Partner, CIO, MYRA Capital (24.11.2014):

    "Die Krisenwährung in der Krise – dies umschreibt sehr gut den derzeitigen Zustand des Goldpreises, der Ende Oktober diesen Jahres auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen ist. Insbesondere das kräftige Wirtschaftswachstum der USA und die niedrigen Volatilitäten an den globalen Kapitalmärkten haben die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen gedämpft. Des Weiteren hat sich ein entscheidender Nachfrager komplett aus dem Markt zurückgenommen: der prozyklische Finanzinvestor, abgebildet über ETFs oder anderen gedeckten Produkten..."

    Dr. Andreas Höfert, Chefökonom, UBS Wealth Management (24.11.2014):

    "Es ist in der Tat recht eigenartig, dass Gold nicht auf die jüngsten geopolitischen Nachrichten reagiert hat. Erklären lässt sich dies aber dadurch, dass die Märkte zurzeit vor allem im Bann der US-Geldpolitik stehen. Seitdem die Federal Reserve sich von ihrer quantitativen Lockerung verabschiedet hat, bereiten sich die Marktteilnehmer auf den ersten Zinsschritt nach oben in den Vereinigten Staaten vor.

    Ronald Stöferle und Mark Valek, Incrementum AG (24.11.2014):

    „Gold wird oftmals als Krisenmetall bezeichnet, welches vor allem in einem Umfeld hoher Preisinflation Kurszuwächse verzeichnen soll. Dies ist jedoch nicht 100%ig korrekt. So ist nicht das das absolute Niveauder Teuerung für den Goldpreis relevant ist, sondern vielmehr die Tendenz der Teuerung entscheidend..."

    Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (24.11.2014):

    "Die sprichwörtlich goldenen Jahre in China scheinen vorbei zu sein. Das Wirtschaftswachstum im wichtigsten Abnehmerland geht allmählich zurück und damit auch die immensen Einkommenssteigerungen, die bislang die Schmuck- und Investmentgoldnachfrage befeuert haben..."


    Economics Forum: Investment Strategen und Ökonomen antworten 

    Auf monatlicher Basis stellt e-fundresearch.com eine aktuelle Frage mit Bezug zu volkswirtschaftlichen Zusammenhängen und Entwicklungen auf den Kapitalmärkten an eine Gruppe renommierter Ökonomen und Kapitalmarktstrategen. Die Antworten werden im ECONOMICS Channel dargestellt (seit Mai 2011).

    Alle bisherigen Ausgaben des ECONOMICS FORUM finden Sie hier!

     




    Simon Weiler
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    Verfasst von Simon Weiler
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